Aus Altersarmut: Immer mehr über 70-Jährige müssen arbeiten
Sozialverbände machen Kaufkraftverlust der Renten verantwortlich
„Es ist davon auszugehen, dass ein großer Teil der Betroffenen zur Altersarbeit gezwungen ist", kommentierte der Präsident des Sozialverbandes DeutschlandSoVD, Adolf Bauer, die Statistik. Schuld daran seien, so Bauer, die „mageren Rentenanpassungen der vergangenen Jahre". Der SoVD hat errechnet, dass der Kaufkraftverlust bei den Renten seit 2004 über zehn Prozent betragen hat. Zu ähnlichen Einschätzungen kommt der Sozialverband VdK, so die Zeitung. „Ein Teil der älteren Menschen arbeitet sicher gerne auch noch im Alter, aber der größte Teil wird aus existenzieller Not dazu gezwungen", wird die Sozialreferentin des VdK in Nordrhein-Westfalen, Manuela Anacker, zitiert.
Ältere sind oft mehr als andere von Preissteigerungen bei Lebensmitteln und den Energie- und Stromkosten betroffen. Die wachsende Altersarmut, die sich nun auch in einer zunehmenden Altersarbeit ausdrückt, sorgt auch den SPD-Arbeitsminister in Nordrhein-Westfalen. „Mini-Jobs sind in der Regel keine Tätigkeiten, die der Selbstverwirklichung dienen, sondern eher der Aufstockung zu niedriger Renten", wird Guntram Schneider von der „Neue Ruhr/Neue Rhein Zeitung" wiedergegeben. Der Sozialdemokrat sprach sich dafür aus, „die Renten armutsfest" zu gestalten und „ein zukunftsweisendes Rentenkonzept" einzuführen. Am kommenden Samstag berät die SPD bei einem Konvent abschließend über ihr Rentenkonzept.
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