Viel Feinstaub in Abgasen von Schiffsmotoren

Rostocker Experten untersuchen Auswirkungen

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Rostock (dpa/nd). Feinstäube in den Abgasen von Schiffsmotoren sind möglicherweise gesundheitsgefährdender als bislang vermutet. Dies zeigen erste Messreihen des Virtuellen Helmholtz Instituts in Rostock, berichtete der Leiter des Instituts und des Lehrstuhls für Analytische Chemie der Universität Rostock, Ralf Zimmermann, am Montag. Für die Versuche wurden die Abgase von Schiffsmotoren und als Gegenprobe aus der Holzverbrennung über Kulturen mit Lungenzellen geleitet. »Wir sehen, dass die Zellschädigungen bei den Abgasen aus dem Schiffsmotor deutlich ausgeprägter sind als bei der Holzverbrennung«, sagte Zimmermann. Mit ersten konkreten Ergebnissen sei im kommenden Jahr zu rechnen.

Das Virtuelle Helmholtz Institut ist ein Zusammenschluss von Forschern der Universität Rostock und des Helmholtz-Zentrums in München, das im Frühjahr gegründet wurde. Ziel ist es, neben der chemischen Zusammensetzung der Feinstäube aus Auto- und Schiffsmotoren sowie aus der Holzverbrennung auch die Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit zu erforschen. Es gebe internationale Untersuchungen, wonach Feinstäube für einen Lebenszeitverlust von 12 bis 24 Monaten verantwortlich sein können, sagte Zimmermann. Nun wolle man die biochemischen Grundlagen der beobachteten Schädigungen in den Lungenzellen herausfinden. Als eine der Hauptursachen der Feinstaub-Emission gerade in Norddeutschland gelte die Verbrennung von Schweröl in Schiffsmotoren.

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