Bibliothek im Gestrüpp

Irmtraud Gutschke über die Deutsche Digitale Bibliothek

  • Lesedauer: 1 Min.

Ein paar Klicks am Computer und du hast das Buch auf dem Bildschirm, das dich interessiert. - Einfach so? Wär schön, aber das wird auch mittels der Deutschen Digitalen Bibliothek (DBB) kaum möglich sein. Ein großes Vorhaben: alle deutschen Kultur- und Wissenschaftseinrichtungen samt ihrer digitalen Angebote miteinander zu vernetzen und in die europäische digitale Bibliothek »Europeana« zu integrieren. Ein hehres Ziel: »jedermann«, wie es heißt, »über das Internet freien Zugang zum kulturellen und wissenschaftlichen Erbe Deutschlands zu eröffnen, also zu Millionen von Büchern, Archivalien, Denkmälern, Bildern, Skulpturen, Musikstücken und anderen Tondokumenten, Filmen und Noten«.

Aber die DBB ist nur ein »Portal«. Jeder kann es kostenfrei zur Recherche nutzen. Das jeweilige digitale Angebot gehört jedoch einer konkreten Institution, die den Zugriff regeln und auch ein Entgelt fordern kann. Forschern eröffnet sich die Möglichkeit, von jedem Ort der Erde an benötigte Materialien zu kommen. Wer allerdings einen neuen Romanbestseller lesen will, muss sich wie ehedem in die nächste Bibliothek bemühen, wenn er nicht gleich das Buch oder E-Book kaufen will.

Seit Mittwoch gibt es die DBB in einer ersten »Betaversion«. Ein ambitioniertes Projekt, ohne Frage. Wie es vorankommen wird im Gestrüpp der Urheberrechte, ist noch nicht abzusehen.

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