Montis Abgang

Anna Maldini über den Rücktritt des italienischen Regierungschefs

  • Lesedauer: 1 Min.

Das war es also mit der Regierung von Mario Monti. Was jetzt noch kommt, ist Routine. Vor einem Jahr hatte der Professor im Lodenmantel Silvio Berlusconi abgelöst und wirklich alle Welt war erleichtert. In den letzten zwölf Monaten schlug die neue Regierung dann einen harten Sparkurs ein, der viele Italiener in die Armut trieb, aber zumindest die sogenannten Märkte beruhigte und das Land wieder zu einem vollwertigen Mitglied der europäischen Staatengemeinschaft machte. Dafür kann man sich zwar erst einmal nichts kaufen, aber es ist zumindest angenehm, wenn man nicht mehr permanent ausgelacht wird, weil man einen gefährlichen, mit der organisierten Kriminalität verbandelten, sexsüchtigen und frauenfeindlichen Mann als Ministerpräsidenten hat …

Der von den Finanzmärkten diktierten Politik der Monti-Regierung wird man kaum eine Träne nachweinen. Aber was Italien jetzt erwartet, könnte tatsächlich noch schlimmer werden. Zuerst einmal eine Wahlkampagne, in der Berlusconi noch einmal alle Geschütze auffahren wird: Die Linke ist böse, Deutschland ist böse, Europa ist böse ... Möglicherweise wird sich wohl auch der eingefleischteste Monti-Gegner in den kommenden Monaten nach dem langweiligen Professor zurücksehnen. Alles, nur nicht Berlusconi!

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