Stadtführung per Handy

Nürnberg möchte seine Sehenswürdigkeiten mit QR-Codes ausstatten - einfach wird das nicht

  • Lesedauer: 2 Min.
In Nürnberg arbeitet man daran, dass Informationen über Sehenswürdigkeiten der Stadt künftig mit jedem Smartphone abrufbar sind. Noch steht das Projekt ganz am Anfang.

Nürnberg (dpa/nd). Handy zücken und auf einen Blick alles Wissenswerte über die Nürnberger Sehenswürdigkeiten erfahren: Mit sogenannten QR-Codes will Bayerns zweitgrößte Stadt den inhaltlichen Zugang zu Kirchen, Museen und Denkmälern erleichtern. »Der große Vorteil von QR-Codes zu einer normalen Infotafel ist, dass ich viel mehr Informationen anbieten kann - auch in verschiedenen Sprachen und barrierefrei, etwa für Sehbehinderte«, sagte Projektleiter Christian von Dobschütz der dpa. QR-Codes sind aufgedruckte quadratische Felder mit schwarzen Punkten und Strichen, deren codierte Daten mit Hilfe entsprechender Handy-Programme (Apps) von jedem Smartphone gelesen werden können.

»Das Wichtigste ist, dass immer auf eine gute Webseite verlinkt wird«, betonte von Dobschütz. Und: »Die Webseiten müssen für mobile Endgeräte geeignet sein.« Mit Hilfe weiterer Apps auf den Telefonen könnten diese Seiten dann etwa für Blinde auch vorgelesen werden. Noch steht das Projekt ganz am Anfang - und das Team vor vielen Herausforderungen. »Das hat die kulturelle Dimension - welche Inhalte werden hinter den QR-Codes verborgen - , die touristische Dimension, die technische Dimension. Und dann hat das Ganze - das ist die schwierigste Dimension - noch eine baurechtliche und denkmalrechtliche Komponente«, zählte von Dobschütz auf. Schließlich könne man an ein historisches Ensemble nicht einfach eine weitere Plakette anschrauben; zugleich sehe das schwarz-weiße Grafik-Muster etwa auf bereits bestehenden Messingplatten nicht besonders gut aus. »Ich kann einen QR-Code nicht auf alt machen«, erläuterte von Dobschütz die Nachteile der modernen Technik. Auch gehörten eine Vielzahl der Nürnberger Sehenswürdigkeiten gar nicht der Kommune, sondern etwa dem Freistaat oder Unternehmen.

Die Stadt Nürnberg hat bereits einen Audioguide mit 20 Stationen, der zusätzliche Informationen im Internet bereithält. »Da können wir auf bestehende Inhalte zurückgreifen«, berichtete von Dobschütz. Mittelfristig soll das Projekt aber auch darüber hinaus ausgedehnt werden.

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