Von Nazis verfolgte Bühnenstars

Die Ausstellung »Erzwungenes Finale«

  • Lesedauer: 2 Min.

(epd). Sie waren gefeierte Stars auf Bühne und Leinwand: Elisabeth Bergner, Max Reinhardt und Peter Lorre sind noch heute bekannt. Andere große Bühnenkünstler wie Otto Wallburg, Joachim Gottschalk oder Albert Bassermann sind vergessen. Mit der Ausstellung »Erzwungenes Finale - Ende der Vorstellung« wird in Berlin ab Mittwoch an die Folgen der Machtübernahme der Nazis 1933 für Schauspieler, Regisseure, Sänger und Musiker erinnert.

Anhand von 30 Porträts ausgewählter Künstler dokumentiert die Ausstellung, dass Ausgrenzung und Verfolgung jüdischer und politisch missliebiger Künstler gleich nach der Machtübernahme einsetzten. Beschrieben wird dabei auch, wie dies später durch Gesetze, Erlasse und Verordnungen in den Anschein der Rechtmäßigkeit gesetzt wurde.

Zehntausende deutscher Bühnenkünstler verloren über Nacht ihre Existenzgrundlage. Wer konnte, ging ins Exil, überlebte die Verfolgung und den Krieg. Einige der Künstler konnten im Ausland oder nach 1945 im Westen wie im Osten Deutschlands an frühere Erfolge anknüpfen. Andere hingegen sind heute vergessen: Sie wurden ermordet oder ihre Verbindungen nach Deutschland rissen durch die erzwungene Emigration ab.

Die Ausstellung im Willy-Brandt-Haus ruft ihre Namen in Erinnerung und erzählt ihr Schicksal. Die Dokumentation, die heute Abend eröffnet wird, ist Teil des Berliner Themenjahrs »Zerstörte Vielfalt«, in dem zahlreiche Berliner Institutionen mit Ausstellungen und Veranstaltungen an die Machtübernahme der Nazis vor 80 Jahren und den 75. Jahrestag der Novemberpogrome 1938 erinnern.

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