Hatte NSU Kontakte nach Österreich?
Mehrfach wurde ein entsprechender Verdacht geäußert
Beziehungen zwischen militanten Neonazis aus Deutschland und Österreich haben eine lange Tradition. Mehrfach wurde der Verdacht geäußert, dass auch der Nationalsozialistische Untergrund (NSU) Beziehungen Richtung Österreich unterhielt. Den Mitgliedern der Terrorzelle Uwe Böhnhardt, Uwe Mundlos und Beate Zschäpe werden mindestens neun rassistisch motivierte Morde sowie ein Mord an einer Polizistin zugeordnet.
Der Verdacht wird nun gestützt durch Dokumente aus dem deutschen Bundeskriminalamt (BKA). Dort waren einem Staatsschützer des Referats ST 24, der die Asservaten aus der Jenaer Bombenwerkstatt des späteren NSU ausgewertet hat, Parallelen zu Briefbomben aufgefallen, die Neonazis an den Chef der Wehrmachtausstellung, Johannes Heer, und den Vorsitzenden des Zentralrats der Juden, Ignatz Bubis, geschickt hatten. In seinem 1999er Vermerk fielen dem BKA-Mann wegen der Bombenmachart - »Styropur-Einlage/Kreppband/Batterien« - sofort »Mundlos/Zschäpe/Böhnhardt« ein. Zitat: »Beide Bombenattrappen entstammen mit hoher Wahrscheinlichkeit der gleichen, vermutlich österreichischen Werkstatt...« Und weiter schrieb er: »Durch den Bezug nach Österreich besteht die Notwendigkeit einer verstärkten Zusammenarbeit mit den österreichischen Sicherheitsbehörden, insbesondere ist die Zielfahndung i.S. Böhnhardt/Zschäpe/Mundlos möglicherweise auf Österreich auszudehnen.«
Angeblich hat das BKA das zwar dem Thüringer LKA zur Kenntnis gegeben – aber selbst nichts unternommen.
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