Wie das LKA sein Klopapier verteidigte

Thüringer Beamte scheiterten an der Technik

  • Lesedauer: 2 Min.

Erfurt (dpa/nd). Mit allen Mitteln soll das thüringische Landeskriminalamt einen dreisten Klopapierdieb im eigenen Haus gejagt haben. Wie der MDR Thüringen bereits am Montag berichtet hatte, wurde nicht nur eine Kamera eingesetzt, um die Lagerräume zu überwachen. Außerdem brachten die Fahnder an den Papierpaketen sogenannte Warensicherungsetiketten an. Zusätzlich wurde eine elektronische Schleuse aufgebaut, die mit einem Überwachungscomputer verbunden war und bei einem Diebstahl Alarm geben sollte. Die Überwachungstechnik für die Aktion im Jahr 2011 habe 3000 Euro gekostet, zitierte der Sender aus einer schriftlichen Mitteilung des Thüringer Landeskriminalamtes.

Der entsprechende Rechner soll beim Leiter der Abteilung »Interne Ermittlung« gestanden haben. Nach zehn Tagen im Einsatz sei aber bemerkt worden, dass die Anlage nicht funktioniere. Das LKA habe den Einsatz der neuen Überwachungstechnik bestätigt, sie sei aber nicht nur für den Klopapierdieb aufgebaut worden, hieß es. Im November 2011 wurde sie wieder entfernt.

Im vergangenen Herbst hatte der Einsatz einer versteckten Videokamera hohe Wellen geschlagen. Damals war die LKA-Außenstelle in Erfurt-Waltersleben betroffen. Dort war dem Reinigungspersonal im Jahr 2011 ein außergewöhnlich hoher Verbrauch von Toilettenpapier aufgefallen. Daraufhin wurde eine versteckte Kamera installiert - nach früheren LKA-Angaben dort, wo die Papierrollen lagerten. Die Kameraaufzeichnungen wurden nach Darstellung des Landeskriminalamtes aber gar nicht ausgewertet, weil es danach keine Diebstähle mehr gegeben habe.

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