Berlusconi zu Haftstrafe verurteilt

Mailänder Gericht entscheidet im Prozess um abgehörte Telefongespräche gegen Politiker

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Mailand (Agenturen/nd). Der frühere italienische Regierungschef Silvio Berlusconi ist in einem Prozess um abgehörte Telefongespräche zu einer einjährigen Haftstrafe verurteilt worden. Das entschied ein Mailänder Gericht am Donnerstag.

In dem Verfahren war Berlusconi vorgeworfen worden, vertrauliche Informationen zu einem Finanzskandal von 2005 öffentlich gemacht zu haben. Damals waren Unregelmäßigkeiten beim Kampf um die Übernahme der Bank BNL aufgetaucht. Im Zuge der Ermittlungen war ein Telefongespräch zwischen dem Chef des Versicherungskonzerns Unipol, Giovanni Consorte, und dem Mitte-links-Politiker Piero Fassino abgehört worden. Die geheimen Aufzeichnungen waren dann in Berlusconis Zeitung »Il Giornale« veröffentlicht worden.

Im Januar hatte Gericht dem Antrag Berlusconis auf die Verschiebung seines Prozesses auf die Zeit nach der Parlamentswahl im Februar stattgegeben. Der umstrittene Politiker hat seine Anhänger außerdem zu Protesten gegen die Justiz des Landes aufgerufen, von der er sich in mehreren Prozessen verfolgt fühlt. Diese Kundgebungen sollen am 23. März stattfinden. »Einige Richter nutzen die Justiz, um politische Gegner zu bekämpfen und zu eliminieren«, sagte Berlusconi.

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