Lohnt eine Kurzzeitmiete fürs Auto?

Immer mehr lokale Anbieter und Autohersteller setzen auf Carsharing

  • Lesedauer: 3 Min.
Neben lokalen Anbietern in einzelnen Städten werden bei der Kurzzeitmiete für Autos - dem sogenannten Carsharing - auch immer mehr Autohersteller mit eigenen Angeboten aktiv. Vor allem Wenigfahrer kommen mit Carsharing oft deutlich günstiger weg als mit einem eigenen Auto.

Was ist Carsharing?
Carsharing bedeutet: Auto teilen. Das können Freunde, Familien und Nachbarn untereinander organisieren. In vielen Städten und Regionen gibt es Firmen und Vereine, die diesen Dienst anbieten, so zum Beispiel die Initiative nachbarschaftsauto.de. Man kann sich dort quasi viertelstunden-, tage- oder wochenweise das Auto ausleihen.

Wer sind die Anbieter?
Klassische Anbieter haben meist über das Stadtgebiet verteilt feste Stationen für die Autos. Neue Anbieter erlauben auch, die Autos überall in einem fest definierten Gebiet zu parken. Die meisten Anbieter haben Kleinwagen, Kombis und Lieferwagen im Programm. Auch Autohersteller wie BMW und Mercedes bieten in Großstädten Carsharing an. Ford will jetzt aktiv werden.

Für wen lohnt sich das?
Carsharing lohnt sich vor allem für Menschen, die in Städten wohnen und das Auto nicht täglich benötigen. Wer weniger als 7500 Kilometer im Jahr fährt, kann mehr als tausend Euro sparen, wenn er auf den eigenen Wagen verzichtet. Schon die Fixkosten für einen eigenen Kleinwagen (Steuer, Versicherung, Reparaturen, Inspektionen, Pflege) können im Monat mehrere hundert Euro betragen. Sie fallen auch an, wenn der Wagen steht.

Wie viel kostet das Autoteilen?
Die Tarifstrukturen der Anbieter sind unterschiedlich und daher schwer vergleichbar. Meist fällt eine Aufnahmegebühr an, teils ist eine Kaution fällig. Einige Anbieter fordern monatliche Grundgebühren. Für das Ausleihen eines Autos fallen Zeit- und Entfernungspauschalen an, meist eine Gebühr pro Stunde, Tag oder Woche sowie ein Beitrag pro gefahrenem Kilometer. Manchmal sind Wochenenden günstiger, in anderen Fällen teurer. Manche Anbieter unterscheiden auch nach Tageszeit. Bei neuen, flexiblen Anbietern zahlen Kunden meist pro Minute, unabhängig von gefahrenen Kilometern.

Wie komme ich an mein Auto?
Das Auto an einer Carsharing-Station buchen Nutzer per Internet, Telefon oder Smartphone. Meist geht das rund um die Uhr. Die Autos lassen sich oft mit einer Chipkarte öffnen. Manchmal sind die Autoschlüssel auch in einem Tresor an der Mietstation deponiert. Abgerechnet wird oft über die Chipkarte. Bei den flexiblen Systemen ist eine langfristige Buchung nicht möglich: Die Nutzer suchen per Internetseite oder Smartphone das nächste Auto, öffnen es per Chipkarte und fahren los.

Was ist mit Tanken, Pannen, Reparaturen, Versicherungen?
All das muss der Carsharing-Nutzer im Allgemeinen nicht beachten. Darum kümmert sich der Carsharing-Anbieter, auch ums Tanken. Sollte der Tank einmal leer sein, ist Tanken über eine Tankkarte bargeldlos möglich. Bei einer Panne mit einem ausgeliehenen Auto ist das Vorgehen je nach Anbieter unterschiedlich. Oft jedoch wird ein Ersatzauto gestellt. Die Autos sind in der Regel vollkaskoversichert. Bei einigen Anbietern muss ein Versicherungsschutz zusätzlich gebucht werden. Wer ein Auto ausleiht, sollte es auf Schäden untersuchen. Diese müssen ins Bordbuch eingetragen sein. AFP/nd

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