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Frauen verdienen 22 Prozent weniger

Frauen müssen sich frühzeitig um ihre Altersvorsorge kümmern

  • Lesedauer: 3 Min.
Im Ruhestand müssen viele Frauen ihre Ansprüche deutlich zurückschrauben. Lag die Durchschnittsrente für Männer 2011 im Westen bei 987 Euro und im Osten bei 1058 Euro, betrug sie für Frauen im Westen im Schnitt nur 495 Euro und für ostdeutsche Frauen 711 Euro. Frauen müssen sich also frühzeitig um ihre Altersvorsorge kümmern.

Warum bekommen Frauen so viel weniger Rente?

Je länger und je mehr ein Versicherter Beiträge in die gesetzliche Rentenversicherung eingezahlt hat, desto höher fällt die Rente aus. Da Frauen immer noch rund 22 Prozent weniger Geld als Männer verdienen, zahlen Frauen auch deutlich weniger in die Rentenkasse ein. Außerdem erreichen Frauen im Schnitt 15 Versicherungsjahre weniger als Männer. Hauptgrund dafür sind Jobpausen wegen Kindererziehung oder Pflege von Angehörigen. Auch längere Teilzeittätigkeit mindert den Rentenanspruch.

Kindererziehungszeiten - wie werden sie berücksichtigt?

Mit den Kindererziehungszeiten soll der Verdienstausfall in den ersten Lebensjahren eines Kindes bei der Rente ausgeglichen werden. Für alle Kinder, die ab 1992 geboren wurden, werden der Mutter - auf Antrag auch dem Vater - drei Jahre Beitragszeiten auf Grundlage des Durchschnittseinkommens gutgeschrieben. Nach Angaben der Deutschen Rentenversicherung soll sich danach für Mütter bei zwei ab 1992 geborenen Kindern bei Renteneintritt eine Rente von etwa 2020 Euro im Jahr ergeben. Für vor 1992 geborene Kinder gibt es nur ein Jahr Beitragszeit. Hier wären es bei zwei Kindern 660 Euro Rente im Jahr. Wer sich um pflegebedürftige Angehörige kümmert, bekommt das auf dem Rentenkonto gutgeschrieben.

Können Frauen mit Minijobs ausreichend vorsorgen?

Bei einem Monatsverdienst von 450 Euro steigt die monatliche Rente mit jedem Jahr in einem Minijob um 4,45 Euro. Allerdings können Frauen, die kein oder nur ein Kind bekommen haben, mit einem Minijob die Mindestversicherungszeit von fünf Jahren erreichen. Seit diesem Jahr sind Minijobber in der gesetzlichen Rentenversicherung versicherungspflichtig (siehe dazu auch Seite 2).

Sollten Minijobber riestern?

Minijobberinnen ist zu raten, auf jeden Fall die Riesterförderung in Anspruch zu nehmen. Mit einem Eigenbeitrag von 60 Euro im Jahr könnten sie sich die recht umfangreichen staatlichen Zulagen sichern. Die volle Grundzulage beträgt 154 Euro und für Kinder 185 Euro pro Jahr. Für Kinder, die ab 2008 geboren wurden, fließen sogar 300 Euro pro Jahr.

Wie können Frauen zusätzlich vorsorgen?

Mit einer zusätzlichen Altersvorsorge sollten Frauen grundsätzlich so früh wie möglich anfangen. Ein Vertrag über vermögenswirksame Leistungen kann schon mit dem Ausbildungsvertrag abgeschlossen werden. Entscheidend für die persönliche Vorsorgestrategie ist, wie viel Zeit noch für das Ansparen bis zum Rentenalter bleibt. Der Verbraucherzentrale Bundesverband verweist auf die Faustformel: Je kürzer der Anlagezeitraum, desto sicherer sollten die gewählten Produkte sein.

Was ist zu tun, wenn die Rente jetzt schon nicht reicht?

Für Menschen über 65 Jahren gibt es die Grundsicherung vom Staat. Sie muss persönlich beim Grundsicherungsamt beantragt werden und wird nach dem persönlichen Bedarf berechnet.

AFP/nd

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