Luxemburg lockert Bankgeheimnis

Fünf EU-Staaten planen Projekt gegen Steuerbetrug

  • Lesedauer: 2 Min.

Luxemburg (AFP/nd). Der luxemburgische Regierungschef Jean-Claude Juncker hat bestätigt, dass Luxemburg sein Bankgeheimnis lockern und sich an einem Informationsaustausch auch über Zinserträge mit den anderen EU-Ländern beteiligen will. »Wir können den automatischen Informationsaustausch gefahrlos zum 1. Januar 2015 einführen«, sagte Juncker am Mittwoch in Luxemburg vor dem Parlament des Großherzogtums.

Luxemburg habe beschlossen, zum 1. Januar 2015 »die automatische Auskunftserteilung einzuführen für Zinserträge, die von Luxemburger Finanzinstituten an in anderen EU-Mitgliedstaaten ansässige Privatpersonen ausgezahlt werden«, heißt es einer Mitteilung der Regierung. Ziel der Vereinbarung sei, dass die Zinserträge nach den Rechtsvorschriften Mitgliedstaaten effektiv besteuert werden. Neben Luxemburg kündigte auch Österreich als letzter EU-Staat an, beim automatischen Informationsaustausch für Zinsabgaben mitzumachen.

Deutschland sowie vier weitere EU-Länder planen derweil, den Kampf gegen Steuerbetrug zu verschärfen. In einem ersten Schritt vereinbarten Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) und seine Amtskollegen aus Frankreich, Großbritannien, Italien und Spanien, den Informationsaustausch zu Kapitaleinkünften über die EU-Zinsrichtlinie hinaus zu erweitern. Hierfür soll ein Pilotprojekt auf den Weg gebracht werden, wie das Finanzministerium erklärte.

Frankreich geht im Kampf gegen Steueroasen noch einen Schritt weiter. Die sozialistische Regierung kündigte an, dass sie künftig französische Banken dazu zwingen wolle, jedes Jahr die Liste ihrer weltweiten Niederlassungen Land für Land zu veröffentlichen.

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal