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In Moskau nicht nur Freunde gefunden

  • Lesedauer: 2 Min.

Darüber habe ich schon oft nachgedacht, und überlegt, wie es gekommen wäre, hätte ich die erste Chance nicht verpasst.

Aber von vorn: Die verpasste Chance war das Abitur in der EOS, auf die ich wegen erreichter Quote nicht gehen konnte. Ich war traurig, weil meine Freundin dort ihr Abitur machen durfte. Aber sie tat mir schon bald leid - jeden Morgen so zeitig aufstehen, und ewig auf den Zug warten...

Ich habe mein Abitur dann gemeinsam mit einer Facharbeiterausbildung in einem Reifenwerk gemacht, welches jedes Jahr zwei Lehrlinge nach Moskau zum Studium schicken konnte und so studierte ich auf einmal in Moskau. Diese Chance habe ich genommen.

Was ich studiert hätte, wäre ich auf der EOS gewesen, kann ich gar nicht sagen, denn auch die Sprachprüfung für meinen Ursprungswunsch Lehrerin hatte ich ja nicht bestanden. Und so weiß ich gar nicht, wo ich heute wäre.

So habe ich Glück gehabt, mit einem Auslandsstudium. Ich studierte von 1981 bis 1987, und ich lebte in der DDR.

Also Glück mit dem Auslandsstudium, meinen Mann dort kennengelernt, eine Sprache nachhaltig gelernt, so dass sie im jetzigen Job wichtigstes Arbeitsmittel geworden ist. Freunde fürs Leben gefunden, bei denen ich noch heute, 30 Jahre später, jederzeit reinschneien darf.

Sicher gibt es viele solcher Weggabelungen im Leben, aber dies war eine grundlegende und der gegangene Weg hat mir viel Freude gemacht.

Petra Wermke, 12683 Berlin

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