Van Persie schießt ManU zur Meisterschaft
Manchester gewinnt vorzeitig die Premier League
Sir Alex Ferguson sah aus, als sei er einem Jungbrunnen entstiegen. Seine Brille hatte der Schotte abgenommen, er lachte spitzbübisch, seine 71 Jahre schienen davongeflogen. »Schaut mich an! Es hat mich zehn Jahre jünger gemacht«, sagte der Teammanager nach dem 20. Titelgewinn von Manchester United und grinste breit. Mit der insgesamt 49. Trophäe als Klubtrainer hat der »ewige Alex« seine eigene Legende weitergeschrieben.
Während um ihn herum Spieler und Fans nach dem 3:0 gegen Aston Villa ausgelassen feierten, blickte Ferguson in der Stunde des Triumphes zurück auf eine ganz bittere Erfahrung. Am 13. Mai 2012 hatte United am letzten Spieltag den Meistertitel an den Lokalrivalen City verloren - wegen der schlechteren Tordifferenz. »Nach dem, was letzte Saison passiert ist, wären viele andere Teams auseinandergebrochen«, sagte Ferguson: »Aber nicht dieser Haufen. Dieser Klub gibt niemals auf.«
Den Grundstein zur 13. Meisterschaft unter seiner 27-jährigen Ägide hatte er kurz nach dem Negativerlebnis gelegt. »Behaltet dieses Gefühl in Erinnerung. Merkt euch, wie schlimm es ist, und stellt sicher, dass es nie wieder passiert«, sagte er damals im Mannschaftsbus.
Die Spieler nahmen sich seine Worte zu Herzen. Schon vier Spiele vor Schluss ist United mit 84 Punkten vom entthronten Rivalen City nicht mehr einzuholen. Dass am Ende nicht wieder ein paar Tore fehlten, lag vor allem an Robin van Persie. Der Niederländer, den Ferguson im vergangenen Sommer vom FC Arsenal London nach Manchester gelockt hatte, spielte mit bislang 24 Ligatoren seine Ablösesumme von umgerechnet 29 Millionen Euro längst wieder ein. Gegen Aston Villa machte er den Titelgewinn mit einem Hattrick (2./13./33.) perfekt. »Es ist zu einem großen Teil auch sein Verdienst, seine Tore sprechen für sich«, lobte Ferguson.
Dass er weiter für die junge Mannschaft verantwortlich sein wird, steht außer Frage. »Ich bin glücklich, diese Truppe ist ein großartiger Haufen«, sagte er: »Es gibt keinen Grund, warum wir nächstes Jahr nicht noch besser sein können.«
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