Gauck als Marktöffner
Bundespräsident fordert in Brasilien freien Handel
São Paulo (dpa/nd). Zur Eröffnung der deutsch-brasilianischen Wirtschaftstage hat Bundespräsident Joachim Gauck in São Paulo einen freieren Marktzugang in Brasilien angemahnt, wo über 1300 deutsche Unternehmen teils seit Jahrzehnten aktiv sind. Brasilianische Unternehmen, die sich in Europa engagierten, profitierten von offenen Märkten. Er wolle dazu ermutigen, ebenfalls »die Bedingungen für freien Handel und Austausch weiter zu verbessern«.
Präsidentin Dilma Rousseff verwies auf die Reduzierung der Staatsschulden von 64 auf 35 Prozent des Bruttoinlandsprodukts - »wo wir doch weltweit eine hohe Verschuldung sehen«. Zugleich lockte sie ausländische Firmen mit Investitionsvorhaben in der Energie- und Logistik-Sparte im Gesamtvolumen von über 233 Milliarden US-Dollar.
Wie zuvor in Kolumbien beschäftigte sich Gauck auch in Brasilien mit dem Thema Vergangenheitsbewältigung. Präsidentin Rousseff bat Gauck um Zugang zu eventuell vorhandenen Archiven in Deutschland, die der Arbeit der »Nationalen Wahrheitskommission« in Brasilien nützen könnten. Das Gremium untersucht auch Menschenrechtsverbrechen während der Militärdiktatur in Brasilien (1964-1985).
Rousseff war während der Diktatur selbst im Widerstand, wurde verhaftet und gefoltert. Gauck zollte Rousseff Respekt für der Entscheidung, die Kommission einzurichten.
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