Ossi und Wessi bleiben Ossi und Wessi

Umfrage zeigt große Skepsis in den neuen Ländern, dass wirtschaftliche Angleichung bis 2020 kommt

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Leipzig (epd/nd). Die Ostdeutschen bleiben was die so genannte innere Einheit angeht, skeptisch. Das manifestiert sich auch in Begriffen: Nur 29 Prozent gingen davon aus, dass „Ossi“ und „Wessi“ 30 Jahre nach der Wiedervereinigung im Jahr 2020 der Vergangenheit angehören, heißt es in einer Umfrage der „Leipziger Volkszeitung“. 70 Prozent denken, sie werden auch weiterhin kursieren, darunter mehr Jüngere als Ältere.

Die Skepsis überwiegt auch bei einer wirtschaftlichen Angleichung zwischen Ost und West. Nur 18 Prozent sind optimistisch, dass das zu schaffen ist. 80 Prozent der Befragten bezweifeln, dass die ostdeutschen Länder im Jahr 2020 wirtschaftlich zum Westen aufgeschlossen haben werden. Immerhin 43 Prozent glauben, dass es 2020 mehr Ostdeutsche in Spitzenpositionen geben werde.

Befragt wurden für das Meinungsbarometer insgesamt 1.001 Ostdeutsche durch das Leipziger Institut für Marktforschung. Bei einer gleichen Umfrage im Jahr 2000 glaubten noch 28 Prozent der Ostdeutschen an eine vollständige wirtschaftliche Angleichung bis 2010.

Für den Ost-Beauftragten der Bundesregierung, Christoph Bergner (CDU), spiegele die jüngste Erhebung eine realistische Einschätzung wider, heißt es. Bei der unmittelbaren Wirtschaftskraft lägen die ostdeutschen Länder bei etwa 72 Prozent des Westniveaus. In den Bereichen Gesundheitsversorgung, Umweltschutz und öffentliche Dienstleistungen seien dagegen die Lebensverhältnisse praktisch angeglichen, so Bergner.

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