Missbrauch mit unnötig kurzen Befristungen

LAG-Urteil

  • Lesedauer: 1 Min.
Das Landesarbeitsgericht (LAG) Rheinland-Pfalz in Mainz hat Kettenbefristungen in Arbeitsverträgen erschwert. Nach einem Urteil vom 11. Januar 2013 (Az. 9 Sa 366/12) deutet nicht nur eine hohe Zahl aufeinanderfolgender Befristungen auf einen Rechtsmissbrauch hin, sondern auch eine unnötig kurze Dauer der jeweiligen Anstellungsverhältnisse.

Mit dieser Entscheidung wurde der klagenden Lehrerin ein Dauerarbeitsvertrag an einem Gymnasium zugesprochen. Seit 2002 hatte sie vom Land Rheinland-Pfalz 17 befristete Arbeitsverträge mit einer Laufzeit von teils weniger als drei Monaten erhalten. Meist handelte es sich um Elternzeitvertretungen.

Die Befristungsgründe seien einzeln zwar sachlich gerechtfertigt, so das LAG, doch die hohe Anzahl der Kettenbefristungen deuteten auf einen Rechtsmissbrauch hin. Das Land habe mit der Vielzahl an Kettenbefristungen von unnötig kurzer Dauer seine Gestaltungsgrenze bei der Befristung von Arbeitsverträgen überschritten. epd/nd

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.