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Ausgequetscht

Simon Poelchau über Kontrollen der Troika in Griechenland

  • Lesedauer: 2 Min.

Athen hat seit gestern wieder hohen Besuch. Die Troika aus EU-Kommission, Europäischer Zentralbank und Internationalem Währungsfonds (IWF) will begutachten, ob das Land seine Hausaufgaben ordentlich gemacht hat. Diesmal ist die Regierung optimistisch.

In der Tat kann Ministerpräsident Antonis Samaras wahrscheinlich Zahlen vorlegen, die auf Gegenliebe stoßen. Schon im vergangenen Jahr schaffte es Athen, die strukturelle Neuverschuldung auf ein Prozent des Bruttoinlandsprodukts zu drücken. Dieses Jahr soll nach Schätzungen der EU-Kommission sogar ein kleiner Teil der strukturellen Altschulden abgebaut werden können. Das alles ist kein Wunder. Denn Griechenland wurde in den letzten Jahren bis auf den letzten Tropfen ausgequetscht. Die Regierung sparte, wo sie konnte. Nur hat das der Wirtschaft des Landes entgegen den autoritär-neoliberalen Lösungsvorschlägen nichts genützt. Im Gegenteil: Es leidet jetzt unter einer schweren Rezession und gravierender Armut. Die Arbeitslosigkeit stieg im letzten Jahr so schnell wie in keinem anderen europäischen Staat. Über ein Viertel der Griechen ist heute ohne Job. Unter den Jugendlichen sind es fast zwei Drittel.

Es ist also kein Wunder, dass sich IWF-Chefin Christine Lagarde angesichts dieser Zustände große Sorgen über die Arbeitslosigkeit der jungen Menschen in diesem Land macht. Griechenlands Jugend fehlt jede Perspektive. Und genau dies ist ein guter Nährboden für soziale Unruhen, wie die Internationale Arbeitsorganisation erst kürzlich warnte.

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