Arbeitskosten steigen in Deutschland
Höherer Anstieg als im EU-Durchschnitt
Wiesbaden (dpa/nd). Höhere Gehälter und mehr Krankheitstage haben die Arbeitskosten in Deutschland im ersten Quartal 2013 stark steigen lassen. Das Statistische Bundesamt bezifferte den Anstieg von Bruttoverdiensten und Lohnnebenkosten im Vergleich zum Vorjahresquartal auf zusammen 3,9 Prozent. Das ist der höchste Wert seit der Wirtschaftskrise 2008. Vor allem zusätzliche Krankentage haben die von den Unternehmen zu tragenden Lohnnebenkosten um 5,3 Prozent wachsen lassen, wie die Statistiker erläuterten. Die Bruttolöhne und -gehälter stiegen binnen Jahresfrist um 3,5 Prozent.
Im europäischen Vergleich stiegen die deutschen Arbeitskosten im Jahr 2012 mit 2,7 Prozent stärker als der EU-Schnitt von 1,6 Prozent, wie das Bundesamt weiter berichtete. Dieser Wert wurde auch für die Eurozone festgestellt. Damit setzte sich die Entwicklung aus den Vorjahren fort. Seit 2010 konnten Arbeitnehmer in Deutschland Reallohngewinne realisieren. Umgekehrt verlieren insbesondere exportorientierte Unternehmen damit Wettbewerbsvorteile, die durch zusätzliche Produktivität ausgeglichen werden müssen. Die Wettbewerbsfähigkeit der südeuropäischen Krisenländer verbessert sich, wenn ihre Arbeitskosten langsamer steigen als in Deutschland. Dies war im vergangenen Jahr unter anderem in Spanien und Italien der Fall.
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