Herbstfarben werden jetzt »gemischt«

GARTEN: Erst braucht Kohl verrotteten Mist und Brennnesseljauche, später schonende Kochkunst

  • Brigitte Müller, Hobbygärtnerin und Umweltautorin
  • Lesedauer: 3 Min.

Gerade haben wir uns ein bisschen an frühsommerliche Temperaturen gewöhnt, schon beschäftigen wir uns gedanklich sowie ganz praktisch mit dem Herbst. Schließlich möchten wir, dass es auf den Gemüsebeeten möglichst lange was zu ernten gibt, was außerdem auch noch hübsch bunt aussehen kann. Die Farben dafür müssen meistens jetzt im Juni »gemischt« werden.

Mangold beispielsweise liefert weiße, gelbe und rote Stiele. Auch der Grünkohl kennt noch eine andere Farbe; die Sorte Redbor hat auffällig purpurrote Blätter. Rot-grün kombiniert kann dieses vitamin- und mineralstoffreiche Gemüse später den ganzen Winter über ein ausgesprochener Blickfang im Garten sein. Am besten eignen sich dazu die niedrigen Sorten Lerchenzunge sowie niedriger oder halbhoher Grüner Krauser. Nach dem ersten Frost beginnt die Ernte, und zwar mit den unteren Blättern. Auch die verschiedenen Varianten des Zierkohls mit krausen, runden oder geschlitzten Blättern weiß, gelb und rot, die erst Ende Juni ausgesät werden, sind nicht nur zur Zierde im Beet oder im Kübel geeignet, sondern ebenso in der Salatschüssel.

Wer so viel Blatt produziert und so viel Inhalt liefert wie die Brassica-Familie, braucht natürlich zum Wachsen entsprechend viel Nahrung. Am besten ist gut verrotteter Mist. Aber auch Horn-Blut-Knochenmehl sowie Steinmehl und regelmäßiges Gießen mit Brennnesseljauche können den Hunger der verschiedenen Kohlsorten stillen. Und wenn sie später in der Küche nicht gekocht werden bis es unangenehm riecht, sind sie das perfekte gehaltvolle Gemüse.

Sie können unterschiedlicher nicht sein und heißen trotzdem alle Lilien: Hemerocalis (Taglilie), Iris (Schwertlilie) und schließlich Lilium (Lilie). Und auch Fritillaria (Kaiserkrone) zählt zu den Liliengewächsen. Ihre farbenreiche Blütezeit reicht vom Februar bis in den September. Manche Pflanzen öffnen ihre Blüten 15 Zentimeter über dem Boden, andere erst in einer Höhe von 1,80 Meter. Entweder sprießen sie aus Rhizomen oder aus Zwiebeln. Letztere müssen tief in die Erde (25 cm), weil sie auch am Blütenstängel wurzeln. Nur etwa drei Zentimeter bekommt hingegen die Madonnenlilie aufs Haupt.

Alle Lilien sind ziemlich genügsam, mögen nur heiße Sonne und Staunässe nicht. Ansonsten wollen sie jahrelang am selben Ort ihre Schönheit entfalten. Erst wenn sie merklich weniger blühen, werden sie aufgenommen und neu gesetzt. Gegen Lilienhähnchen, den knallroten kleinen Käfer, der sie zum Fressen gern hat, hilft nur absammeln. Und wem die Schwertlilien ohne Blüten zu langweilig sind, kann einjährige Blumen dazwischen säen: Klatschmohn, Jungfer im Grünen oder Bechermalven.

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