Kinderprotest in den Farben der Nation

Weitere Demonstrationen in Städten Brasiliens

  • Lesedauer: 2 Min.

Rio de Janeiro (AFP/nd). In mehreren brasilianischen Städten haben am Sonntag erneut Demon᠆stranten gegen Korruption und staatliche Verschwendung protestiert. In Fortaleza beteiligten sich rund 500 Demonstranten an einer Kundgebung am Rande des Spiels des Confederations Cup zwischen Nigeria und Spanien. In Rio de Janeiro nahmen nach Polizeiangaben rund 4000 Menschen an einer Demonstration teil, bei der es um Hindernisse im Kampf gegen die Korruption ging. Im Internet wurde die Idee für einen Generalstreik am 1. Juli verbreitet, einen Tag nach dem Finale des Confederations Cup.

Zuvor waren am Sonntag bereits Hunderte Kinder für eine »bessere Zukunft« auf die Straße gegangen. In Rio de Janeiro sowie in der Hauptstadt Brasilia hielten die kleinen Demonstranten Plakate hoch, auf denen sie ihre Forderungen kundtaten. Viele Kinder hatten sich in den Nationalfarben Gelb und Grün angemalt.

Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff ist es bislang nicht gelungen, der Protestbewegung Einhalt zu gebieten. Sie hatte am Freitagabend erstmals seit Beginn der Unruhen vor anderthalb Wochen Stellung bezogen. Sie rief ihre Landsleute zur Einheit auf, versprach mehr Anstrengungen gegen die Korruption sowie einen »großen Pakt« zur Verbesserung der öffentlichen Dienstleistungen. Bereits am Samstag gingen aber wieder Zehntausende Menschen auf die Straße. Die Protestbewegung hat sich inzwischen auf weitere Städte ausgeweitet. Die Kritik entzündet sich unter anderem an den Milliardenausgaben für die Fußball-Weltmeisterschaft 2014.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal