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Rechtsextreme Störaktion bei ARD-Sommerinterview mit Markus Söder
Aktivist*innen provozieren mit »Remigration«-Rufen – ARD zeichnet Interview störungsfrei auf
Berlin. Anhänger der »Identitären Bewegung« haben am Sonntag das ARD-Sommerinterview mit CSU-Chef Markus Söder gestört. Etwa ein bis zwei Dutzend Rechtsextreme versammelten sich laut einem Bericht der Deutschen Textservice Nachrichtenagentur am Mittag vor dem Reichstagsgebäude, trugen schwarze T-Shirts und schwenkten Fahnen. Sie hielten ein Banner mit der Aufschrift »Stärkste Kraft im Land – uns übertönt ihr nicht« und skandierten wiederholt den Begriff »Remigration«.
Die Protestaktion fand auf der Treppe statt, die bei den Sommerinterviews des ARD-Hauptstudtstudios üblicherweise im Hintergrund zu sehen ist. Die nicht angemeldete Kundgebung wurde nach wenigen Minuten von der Polizei beendet, wobei auf Videos in sozialen Medien zu sehen ist, wie Polizisten mehrere Personen am Boden fixierten.
Es ist die zweite größere Störaktion bei den ARD-Sommerinterviews in diesem Jahr. Zuvor war das Gespräch mit AfD-Chefin Alice Weidel Ende Juli vom »Zentrum für Politische Schönheit« durch einen Lautsprecher-Bus gestört worden, wodurch sich die Gesprächspartner zeitweise nicht verstehen konnten. Offenbar wollten die »Identitären« diese Aktion nachahmen.
Die »Identitäre Bewegung« bekannte sich später auf der Plattform X zu ihrer Aktion und schrieb: »Wir haben das Sommerinterview mit Söder lautstark besucht«. Praktisch jedoch erfolglos: »Wir haben eine störungsfreie Sendung aufgenommen«, wird eine Sprecherin des ARD-Hauptstadtstudios zitiert. Das ARD-Sommerinterview mit Söder sollte um 18 Uhr im Ersten ausgestrahlt werden. nd
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