Ein Museum für die Presse

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(epd). Für Holger Wettingfeld ist es ein einmaliges Museumsprojekt, »nicht nur deutschlandweit, sondern auch in Europa«. Seit zwei Jahren widmet sich der Journalist und Kulturmanager in Berlin dem Aufbau eines Deutschen Pressemuseums. Als Standort hat er sich abseits von der Berliner City eine Ikone der modernen Industrie-Architektur ausgesucht, das 1927 fertiggestellte Ullsteinhaus im Stadtteil Tempelhof, das Druckhaus des ersten deutschen Medienkonzerns.

Der Zeitplan ist ambitioniert. Grundstock und Attraktion des Museums soll die Sammlung »Kiosk« von Robert Lebeck sein. Sie enthält mehr als 30 000 Exponate zur Geschichte der Fotoreportage, darunter Zeitungen und Magazine von 1839 bis 1973.

Die Lebeck-Sammlung könnte ab 2014 in den historischen Räumen zu sehen sein. Einziges Manko: Die Sammlung muss noch erworben werden. Ein Verkauf nach Kanada habe zunächst verhindert werden können, heißt es. Der 84-jährige Fotojournalist Lebeck (»Stern«, »Geo«) - aufgewachsen in Tempelhof - würde seine Sammlung gerne im Ullsteinhaus sehen. Es geht um einen sechsstelligen Betrag. Dafür arbeitet das Pressemuseum mit der Berliner Kunstbibliothek zusammen.

Im Mittelpunkt der künftigen Ausstellung soll die Entwicklung der nationalen Presse und der Pressefreiheit stehen, von der Kaiserzeit bis zur parlamentarischen Demokratie der Gegenwart. 2017 soll das 400. Jubiläum der »Zeitungsstadt Berlin« gefeiert werden.

Unterstützt wird Museumsplaner Wettingfeld von einem Träger- und Förderverein. Zu den Gründungsmitgliedern gehören neben dem Fotografen Lebeck etwa der Schriftsteller Sten Nadolny, Matthias Zipser vom jetzigen Ullsteinhaus-Eigentümer Becker & Kries sowie der Theaterregisseur Geoffrey Layton, ein Ullstein-Enkel.

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