Frühehen in Sudan stoßen auf Kritik

  • Reem Abbas, Khartum (IPS)
  • Lesedauer: 2 Min.

In Sudan dringen Rechtsexperten und Menschenrechtsaktivisten auf eine Reform der sudanesischen Gesetze, die die Verheiratung von Mädchen ab dem zehnten Lebensjahr ermöglichen. Es sei Zeit, die Gleichheit der Geschlechter rechtlich anzuerkennen und Mädchen und jungen Frauen zu erlauben, ein selbstbestimmtes Leben zu führen.

»Wir fordern eine Änderung der derzeitigen Personenstandsgesetze, die Mädchen und Frauen diskriminieren und sie auf ein Leben im Haus reduzieren«, meint Khadija Al-Dowahi von der Sudanesischen Organisation für Forschung und Entwicklung (SORD), die zum Thema Kinderehen forscht.

Die islamischen Personenstandsgesetze von 1991 räumen Frauen nicht die gleichen Rechte wie Männern ein. Sie fördern zudem Kinderehen, da sie kein Mindestalter für die Verheiratung von Frauen und Mädchen vorgeben und sogar vorsehen, zehnjährige Mädchen zu verheiraten, »wenn eine richterliche Genehmigung vorliegt«.

»In der Vergangenheit beschränkten sich Frühehen auf die ländlichen Gebiete. Doch inzwischen nehmen sie aufgrund der schwierigen wirtschaftlichen Lage und der Angst der Eltern, ihre Töchter könnten in der städtischen Umgebung auf die schiefe Bahn geraten, in den Städten zu«, berichtet die Menschenrechtsanwältin Amel Al-Zein.

Lakshmi Sundaram, die Koordinatorin von Girls not Brides, einer globalen Partnerschaft zur Bekämpfung von Kinderehen, gilt es Mädchen einem anderen Wert beizumessen. »Wir müssen dafür sorgen, dass sie nicht als Wirtschaftsfaktoren, sondern als menschliche Wesen betrachtet werden.«

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