Was habe ich?

Studenten »übersetzen« Arztbefunde

  • Manuela Käselau
  • Lesedauer: 2 Min.

Die von Medizinern benutzte Fachsprache ist zwar für den Austausch unter Kollegen praktisch - der Patient versteht meist aber nicht so viel. Studenten aus Dresden haben dafür seit Januar 2011 eine Lösung. Über eine Internetplattform übersetzen Medizinstudenten im höheren Semester Arztbefunde in verständliches Deutsch. Im Sommer 2013 sind bereits 355 Studenten am Werke, sie werden von 243 Fach- und Assistenzärzten sowie zwei Diplom-Psychologen unterstützt. Alle arbeiten ehrenamtlich. Pro Woche übersetzt das Team 150 Dokumente, seit dem Start sind es 13 700 gewesen.

Die Idee hat sich herumgesprochen. Von allen Seiten bekommen die Dresdner für ihre Website Lob und Preise. Und auch Unterstützung, u. a. vom Ärzteverband Marburger Bund und der Unabhängigen Patientenberatung, aber auch von Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr. Selbst die Stiftung Warentest ist zufrieden, die Nutzer sowieso.

Wer Interesse an einer Übersetzung seines maximal zwei DIN-A-4-Seiten langen Befundes hat, lädt diesen auf der Seite washabich.de hoch oder tippt ihn dort ein. Auch ein Verschicken Des Befundes per Fax oder Post ist möglich. Persönliche Daten werden geschwärzt, nur Geschlecht und Alter sind von Interesse.

Die Übersetzung ist einige Tage später fertig und unter einem per Mail verschickten Link mit Hilfe eines Passworts einsehbar. Auf Wunsch wird sie per Fax versendet oder macht sich im frankierten Rückumschlag auf den Weg. Dann weiß auch der Patient, was er hat.

www.washabich.de

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