Diesmal in Stuttgart: Wieder Flüchtlinge im Hungerstreik
Asylsuchende protestieren unter anderem gegen Behandlung durch Behörden, Residenzpflicht und fehlende Arbeitserlaubnis
Berlin (nd). In Stuttgart befinden sich Flüchtlinge im Hungerstreik gegen ihre Behandlung durch die Behörden. Die Aslysuchenden aus dem Main-Tauber-Kreis protestieren seit zwölf Tagen auf der Straße vor dem Integrationsministerium in Stuttgart und verweigern die Annahme der Essenspakete, »um unserem Recht auf freie Wahl der Nahrung Ausdruck zu verleihen und um gegen die anderen unmenschlichen Bedingungen, denen wir Geflüchtete ausgesetzt sind, zu protestieren«, wie es in einer Erklärung heißt.
Die Berichten zufolge 15 Protestierenden verstehen sich »als Teil der deutschlandweiten Proteste von Geflüchteten«, heißt es in einer Erklärung. Man sei am Montag dieser Woche »in einen feuchten Hungerstreik getreten«. Hintergrund der politischen Essensverweigerung sei auch die Enttäuschung über die Verantwortlichen des Landkreises, welche die Flüchtlinge in der vergangenen Woche zu einem Gespräch eingeladen hatten - bei dem die erwartete Diskussion sich jedoch als Pressekonferenz herausgestellt habe, »die von den Verantwortlichen lediglich genutzt wurde, um die gegenwärtige Situation zu rechtfertigen«.
Die protestierenden Geflüchteten zeigten sich »sehr enttäuscht«, man fühle sich zudem »getäuscht, sodass wir uns deshalb zu diesem Hungerstreik entschlossen haben, um unsere grundlegenden Rechte einzufordern«. Man wolle sich »nicht mehr vor Abschiebungs-Albträumen fürchten« und weigere sich, »die unterdrückende Residenzpflicht zu akzeptieren«.
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