Datenschutzbeauftragter: Auch Online-Käufer sind NSA-Opfer

Schaar sicher, dass von Unternehmen erhobenen Daten bei staatlichen Stellen landen

  • Lesedauer: 1 Min.

Berlin (Agenturen/nd). Der Bundes-Datenschutzbeauftragte Peter Schaar befürchtet, dass auch Online-Käufer in Deutschland von den Daten-Sammelaktionen amerikanischer Geheimdienste betroffen sind. Angesichts der NSA-Enthüllungen könne es »als sicher gelten, dass die von Unternehmen erhobenen Daten und Profile auch bei staatlichen Stellen landen oder von diesen zumindest abgerufen werden können«, sagte Schaar der Zeitung »Die Welt«.

Millionen Deutsche geben jeden Tag Unmengen eigener Daten im Netz preis, wenn sie etwa bei Amazon, Zalando, Ebay oder anderen Online-Händlern einkaufen. »Dass Daten gesammelt werden, auch wenn dies nicht erlaubt ist, stellen wir immer wieder fest«, so Schaar. »Die Kapazitäten und Befugnisse der Datenschutzaufsichtsbehörden sind aber beschränkt, so dass die Durchsetzung der entsprechenden Bestimmungen auf Grenzen stößt.« Das gelte insbesondere für Dienste, die ihren Sitz außerhalb der Europäischen Union haben.

Schaar kritisierte, die Bundesregierung wende europäische Schutzregeln für Online-Kunden nur unzureichend an. Er forderte die Einführung eines Qualitätssiegels für Online-Shops, das Kunden einen ernstzunehmenden Sicherheitsstandard für ihre Daten garantieren würde. »Ich könnte als Verbraucher etwas ruhiger schlafen, wenn ich bei einem Unternehmen bestellen würde, das ein solches Qualitätssiegel hat«, sagte Schaar.

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