Maya-Götter in uraltem Stuck

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Wissenschaftler haben in einer Ruinenstadt im Norden Guatemalas ein rund 1500 Jahre altes Maya-Relief entdeckt. Dabei handele es sich um den bislang spektakulärsten Fund in der Region Petén, sagte der Archäologe Francisco Estrada-Belli bei der Präsentation des Fundes. Das Foto zeigt seine Kollegin Anya Shetler bei der Säuberung des Reliefs.

Die acht Meter lange und zwei Meter hohe Stuckarbeit wurde zusammen mit den Überresten einer Pyramide aus dem Jahr 600 gefunden. Das Relief zeige drei Personen, geschmückt mit Federn des Quetzal und Jade - Insignien höchsten gesellschaftlichen Ranges in der damaligen Maya-Kultur. Nach Aussage der Forscher sind Götter und göttliche Herrscher abgebildet, über deren Figuren sich eine als »Himmelsband« bekannte Reihe von Sternzeichen entlangzieht.

Die Figur in der Mitte identifizierten die Forscher mit Hilfe der Inschriften am Kopfschmuck als Och Chan Yopaat - übersetzt etwa »Der Blitz betrat den Himmel«. Die Figuren thronen auf den Köpfen von Ungetümen, die in der naturverbundenen Religion für Berge stehen. Unter dem gesamten Relief verlaufe eine Bordüre aus 30 Schriftzeichen, berichteten die Archäologen.

Inschriften lassen darauf schließen, dass die Stadt in kriegerischem Konflikt zu dem rund 35 Kilometer entfernten Tikal stand, der Hauptstadt eines der mächtigsten der damaligen Maya-Reiche. Diese erstreckten sich von Südmexiko über Guatemala und Belize bis nach Honduras, wo ihre Nachfahren weiterhin leben. Die Städte und Tempelanlagen der klassischen Periode wurden aber noch vor der Jahrtausendwende aufgegeben.

dpa/AFP/nd

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