Bayerische Provokation

René Heilig über den Ausbau des Münchner Fluhafens

  • Lesedauer: 1 Min.

Dass da traditionell etwas nicht so harmonisch läuft zwischen Bayern und Berlin, ist nicht neu. Doch auch aktuell können die Münchner das Sticheln nicht lassen. Nicht nur, dass sie derzeit wieder ihr gruseliges Oktoberfest auf jeden Hauptstadt-Hinterhof exportieren. Sie zwingen uns die Herdprämie auf, agitieren für eine Autobahnmaut und rennen zum Gericht, weil sie uns den Finanzausgleich neiden.

Doch damit nicht genug der Demütigung. Jetzt feierten sie auch noch Richtfest. Auf ihrem Flughafen - wie infam! Es reicht nicht, dass es in München schon zwei Terminals gibt. Ein Anbau muss her, der fast die Dimensionen unserer BER-Blamage hat: Gut 600 Meter ist die Pier mit ihren 52 Abfluggates lang. Die Erweiterung wurde notwendig, weil das für 25 Millionen Passagiere ausgelegte Terminal 2 an seine Grenzen stößt. Nun rechnet man mit weiteren elf bis 17 Millionen. Damit die zum Flugzeug gelangen, baute man ein Transportsystem. Das kann man sich wie die Berliner Kanzler-U-Bahn vorstellen. Nur dass die Münchner - wie der ganze Komplex - in der geplanten Zeit und ohne zusätzliche Kosten fertig wird. Leider sind die bayerische »Provokation« und die Berliner Peinlichkeit noch immer nicht nachhaltig genug, um endlich darüber nachzudenken, ob wirklich jedes Dorf einen eigenen Größenwahn-Airport braucht oder ob ökonomische und Umweltvernunft doch teilbar sind.

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