Von Liszt zu Beethoven

Wagner: Ade, Weimar!

  • Lesedauer: 2 Min.

Nach zehn Jahren hat sich Nike Wagner als Leiterin des Kunstfestes Weimar verabschiedet. »Die Zeit der Gemeinsamkeit geht nun vorbei und das ist nicht leicht«, sagte die 68-Jährige zum Abschlusskonzert in der Weimarhalle am Samstag. Sie wünsche der Stadt in den kommenden Jahren ein möglichst ganz anderes Kunstfest. Die Urenkelin des Komponisten Richard Wagner zeigte sich zugleich dankbar für die Unterstützung von Stadt und Landesregierung in den vergangenen Jahren.

Es habe zwar immer mal Streit und Diskussionen gegeben, sagte Wagner. Dennoch habe sie ihre Vorstellungen von Kunst durchsetzen können. Die kleine Stadt in Thüringen sei ihr ans Herz gewachsen.

2014 übernimmt Dramaturg Christian Holtzhauer die Nachfolge Wagners. Das Festival wird dann an das Deutsche Nationaltheater Weimar angebunden.

Nach Angaben der Geschäftsführerin des Kunstfestes, Ulrike Köppel, wurden in den vergangenen zehn Jahren 80 Prozent der Karten für die insgesamt rund 450 Veranstaltungen verkauft. Im Schnitt seien jährlich 8000 Besucher zu den Konzerten gekommen. Investition in Kultur sei aber auch ein Wirtschaftsfaktor. So habe eine Untersuchung ergeben, dass bei 1,5 Millionen Euro an Subventionen pro Jahr rund drei Millionen Euro in der Stadt umgesetzt worden seien.

Nike Wagner wechselt im kommenden Jahr als Intendantin des Beethovenfestes nach Bonn. Ohne die zehn Jahre der Weimarer Pilgerfahrten des Kunstfestes, den »Pèlerinages«, hätte sie den Komponisten Franz Liszt, der von 1843 bis 1861 Kapellmeister in Weimar war, nicht so ausgiebig entdeckt, sagte sie. Die ersten neun Jahre bekamen jeweils ein Motto, das einem seiner Werke gewidmet ist. Nur in der Saison 2013 befasste sie sich mit ihrem anderen berühmten Vorfahren - Richard Wagner. Nike Wagner, auch Ur-Urenkelin von Liszt, hatte 2004 die Leitung übernommen. dpa

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