Ein Einkommen genügt selten
Für einen mittleren Lebensstandard ist auch in Westdeutschland der Lohn eines Alleinverdieners oft zu knapp. In ostdeutschen Familien ist ein Vollzeitjob plus Sozialtransfers selten ausreichend, so dass beide Partner arbeiten müssen, um Armut zu vermeiden. Dies gilt insbesondere, wenn die Eltern nicht studiert haben, so Ina Berninger und Irene Dingeldey von der Universität Bremen. Um die Erwerbs- und Sorgearbeit egalitär aufteilen zu können, plädieren die Autorinnen für zwei kurze Vollzeitjobs. Dafür wären allerdings höhere Löhne nötig. Schaut man auf das Arbeitseinkommen der gesellschaftlichen Mitte, erreichen in Westdeutschland 80 Prozent der kinderlosen Haushalte einen mittleren Lebensstandard. In Ostdeutschland könnte nicht einmal die Hälfte der Normalarbeitnehmer den gesamten Haushalt mit einem Einkommen auch nur über die Armutsschwelle bringen.
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