Cem Özdemir versucht, neue Türen zu öffnen

  • Lesedauer: 2 Min.

Cem Özdemir will seinen Posten im Parteivorstand nicht räumen; seit 2008 ist der 47-Jährige Bundesvorsitzender. Vielmehr fühlt sich Özdemir nach der Wahlschlappe dazu berufen, die Wunden seiner Partei zu lecken. Erfolgsverwöhnt seien die Grünen in den vergangenen Jahren gewesen, sagt der Schwabe. Ungeachtet des Dämpfers bei der Bundestagswahl glaubt er nach wie vor daran, dass viele Menschen die Ziele seiner Partei durchaus unterstützen würden. Doch ihnen sei es im Bundeswahlkampf nicht gelungen, dies zu vermitteln, räumt er selbstkritisch ein. Insbesondere die steuerpolitischen Forderungen seien zu komplex und abschreckend gewesen. Dafür wolle er als Bundesvorsitzender die Verantwortung übernehmen und seine Partei in den kommenden Jahren auf neue Wege führen.

Nach den Sondierungen mit der Union war es Özdemir, der die Atmosphäre in den beiden Gesprächsrunden mit CDU und CSU lobte. Im Gegensatz zur designierten Ko-Chefin seiner Partei, Simone Peter, bezeichnete er die Verhandlungen gar als Türöffner. »Es gibt Bewegung«, konstatierte Özdemir nach den Verhandlungen. Die Bewegung habe diesmal noch nicht gereicht. Aber das Verhältnis zur Union wandle sich. Nun müsse abgewartet werden, »wie sich die Dinge in den nächsten vier Jahren weiterentwickeln«, sagt Özdemir, der bislang auf eine rot-grüne Koalition gesetzt hat. Eine Hinwendung in Richtung linkes Bündnis, das die Linkspartei mit einschließt, spielt für ihn derzeit offenbar keine große Rolle. sot

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal