Auf Komfort und Stornoregeln achten

Vor Fernbusreisen die Anbieter vergleichen

  • Lesedauer: 3 Min.
Auf dem boomenden Markt für Fernbusreisen mischen seit 1. Oktober 2013 auch die Deutsche Post und der ADAC mit. Der gelbe ADAC-Postbus fährt auf zwei Strecken zwischen Köln und München. Die eine Verbindung führt über Stuttgart, die andere über Nürnberg. Ab November sollen dann weitere Strecken folgen.

Angesichts der Fülle an Angeboten ist Verbrauchern zu empfehlen, sich vor einer Buchung die Bedingungen genau anzusehen.

Was ist beim Anbietervergleich zu beachten?

Da Service und Komfort laut Stiftung Warentest bei den Anbietern weitgehend gleich sind, kann der Preis ein wichtiges Vergleichskriterium sein. Dabei sollten Kunden auch die Bahn mit ihren Sparangeboten einbeziehen.

Um das am Beispiel des neuen ADAC-Postbusses zu illustrieren: Die Fahrt von München nach Frankfurt am Main kostet ab 19 Euro, für ADAC-Mitglieder 17 Euro. Zum Vergleich: Für dieselbe Strecke mit der Deutschen Bahn ist ein Normalpreis von 98 Euro zu zahlen. Zwar ist der ICE mit einer Fahrtzeit von etwa 3:30 Stunden schneller als der Postbus (5:30 Stunden), aber dafür eben auch fünf Mal so teuer.

Einbeziehen sollte man bei einem Preisvergleich der Fernbusreisen-Anbieter auch mögliche Sonderkosten wie Aufpreise für große Gepäckstücke. Teils gibt es Abstriche im Komfort: Nicht bei jedem Anbieter gibt es kostenloses Internet an Bord. Entscheidend kann auch die Frage sein, ob Haltestellen zentral gelegen sind.

Wichtiger Anbietervergleich ist das bisher einzige deutsche Internet-Vergleichsportal für Fernbusreisen: busliniensuche.de. Es listet Strecken und Preise von aktuell mehr als vier Dutzend Anbietern auf und hilft über eine Eingabemaske bei der Suche nach der gewünschten Verbindung. Auch die neuen ADAC-Postbusstrecken sind dort aufgenommen.

Wo gibt es die Fahrscheine?

Wer im Internet nach seiner Verbindung gesucht hat, kann dort auch gleich sein Ticket kaufen. Gezahlt wird meist über Kreditkarte, Lastschrifteinzug oder das Bezahlsystem Paypal. Den Fahrschein können sich Reisende am heimischen Computer ausdrucken. Manche Unternehmen bieten auch einen Ticketversand per Post oder schicken die Fahrkarte virtuell mit QR-Code aufs Smartphone. Auch ein Ticketkauf direkt vor Fahrtantritt beim Fahrer ist bei den meisten Unternehmen möglich. Allerdings gibt es dann keine Garantie, dass der Bus nicht schon ausgebucht ist.

Die Deutsche-Bahn-Tochter BerlinLinienBus bietet eine Ticketreservierung per Telefon an. Andere Anbieter arbeiten mit Reisebüros oder Touristeninformationen zusammen oder betreiben eigene Reisecenter. Tickets für den ADAC-Postbus gibt es im Internet, per Telefon, in größeren Filialen der Deutschen Post, bei der Postbank und in ADAC-Geschäftsstellen. Die IC-Busse der Deutschen Bahn sind ins Ticketsystem der Bahn eingebunden. Fahrkarten gibt es also überall, wo es auch Bahnfahrkarten gibt.

Was passiert, wenn ich die Reise nicht antreten kann?

»Die Stornierungs- und Umbuchungsbedingungen der Anbieter sind total unterschiedlich«, warnt Martin Rammensee von busliniensuche.de. Deshalb sollten sich Reisende beim Ticketkauf informieren, wie das Unternehmen mit derartigen Anliegen umgeht. Mal gibt es bei Stornierung Geld zurück, mal Reisegutscheine. Manche Unternehmen haben eine Stornierungs- oder Umbuchungspauschale festgesetzt, bei anderen richtet sich die Höhe der Gebühr nach dem Preis des gekauften Tickets. Es gibt also so viele Varianten. AFP/nd

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