Schienenfahrzeugbau
Am 14. Juni 1990 wurde aus dem VEB Kombinat Schienenfahrzeugbau, einem Vorzeigebetrieb der DDR mit 25 OOO Mitarbeitern im Jahr 1989 die Deutsche Waggonbau (DWA) AG gebildet, die von der Treuhand als «sanierungsfähig und sanierungswürdig» eingestuft wurde. Zur DWA gehörten anfangs 19 Tochterunter nehmen, von Zulieferunternehmen trennte man sich bald. Übrig blieb Ende 1992 eine Holding mit acht Verbundunternehmen, darunter den Waggonbauern Ammendorf, Bautzen, Niesky, Dessau und Görlitz sowie Ausrüstern in Berlin, Vetschau und Staßfurt, sowie mehr als 9000 Mitarbeitern. Dessau wurde zum 30. Juni 1995 geschlossen. Der Standort wurde in Folge als Industriepark entwickelt, auf dem auch eine ausgegründete Fahrzeugtechnik Dessau GmbH tätig wurde. Im letzten Jahr machte der DWA-Standort Vetschau wegen einer Betriebsbesetzung von sich reden, um das drohende Aus zu verhindern. Nach langer Investoren-Suche hatte das US-Investmenthaus Advent die DWA übernommen, verkaufte diese aber - statt sie wie angekündigt an die Börse zu bringen - Anfang 1998 an die kanadische Bombardier-Gruppe. Die «interessanten Perspektiven», die sich nun für die DWA eröffnen sollten, führten dahin, dass bei Messeauftritten der Mar kenname DWA verschwand und nur Bombardier Transportation übrig blieb. Ende 1999 war laut Bombardier jeder vierte der 5100 Ex-DWA-Arbeitsplätze in der Bundesrepublik bedroht.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.
Vielen Dank!