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  • Politik
  • Wolfgang Bator: »Nach der Wende«

Genossen von einst

  • Christel Berger
  • Lesedauer: 1 Min.

Uberqualifizierte ABM-Kräfte, die in einer kleinen Beratungsstelle ihren früheren Arbeitsbereich - eine Botschaft oder eine Hochschule - nicht ver leugnen wollen, können. Ein Karrierist, der einstige Verstöße gegen normale Regeln nach der Wende als Widerstand ausgibt. Ein immer und überall ganz Aktiver, der an seiner Stasi-Enttarnung zerbricht. Und natürlich die uralten Freunde aus dem Westen, die nach zig Jahren wieder auftauchen...

Wir kennen sie alle, diese typischen Wendeschicksale und Begebenheiten, nur Wolfgang Bator gehört das Verdienst, sie aufgeschrieben zu haben. Schnörkellos, direkt, mehr Bericht als Kurzgeschichte, aber vor allem genau, mit Sinn für das Interessante und die Vielfalt der Verhaltensmöglichkeiten. Dabei verleugnet der Autor seine Herkunft nicht: Jahrzehntelang im diplomatischen Dienst der DDR, bzw. der Auslandsabteilung der SED gewesen, hat er die meisten seiner Protagonisten während dieser Tätigkeit kennengelernt. Als er zur Wende entlassen war und das Glück hatte, in den Vorruhestand, bzw. die Rente gehen zu können, blieb er neugierig auf die weiteren Wege seiner Kollegen und Freunde. Daraus machte er ein Büchlein, dessen Haltung mir imponiert: Nicht vergnatzt, aufgeschlossen, aber nicht prinzipienlos, ein bisschen weise und nicht ohne Humor.

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