Dieser Text ist Teil des nd-Archivs seit 1946.

Um die Inhalte, die in den Jahrgängen bis 2001 als gedrucktes Papier vorliegen, in eine digitalisierte Fassung zu übertragen, wurde eine automatische Text- und Layouterkennung eingesetzt. Je älter das Original, umso höher die Wahrscheinlichkeit, dass der automatische Erkennvorgang bei einzelnen Wörtern oder Absätzen auf Probleme stößt.

Es kann also vereinzelt vorkommen, dass Texte fehlerhaft sind.

  • Politik
  • Wolfgang Bator: »Nach der Wende«

Genossen von einst

  • Christel Berger
  • Lesedauer: 1 Min.

Uberqualifizierte ABM-Kräfte, die in einer kleinen Beratungsstelle ihren früheren Arbeitsbereich - eine Botschaft oder eine Hochschule - nicht ver leugnen wollen, können. Ein Karrierist, der einstige Verstöße gegen normale Regeln nach der Wende als Widerstand ausgibt. Ein immer und überall ganz Aktiver, der an seiner Stasi-Enttarnung zerbricht. Und natürlich die uralten Freunde aus dem Westen, die nach zig Jahren wieder auftauchen...

Wir kennen sie alle, diese typischen Wendeschicksale und Begebenheiten, nur Wolfgang Bator gehört das Verdienst, sie aufgeschrieben zu haben. Schnörkellos, direkt, mehr Bericht als Kurzgeschichte, aber vor allem genau, mit Sinn für das Interessante und die Vielfalt der Verhaltensmöglichkeiten. Dabei verleugnet der Autor seine Herkunft nicht: Jahrzehntelang im diplomatischen Dienst der DDR, bzw. der Auslandsabteilung der SED gewesen, hat er die meisten seiner Protagonisten während dieser Tätigkeit kennengelernt. Als er zur Wende entlassen war und das Glück hatte, in den Vorruhestand, bzw. die Rente gehen zu können, blieb er neugierig auf die weiteren Wege seiner Kollegen und Freunde. Daraus machte er ein Büchlein, dessen Haltung mir imponiert: Nicht vergnatzt, aufgeschlossen, aber nicht prinzipienlos, ein bisschen weise und nicht ohne Humor.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Vielen Dank!