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In Stolpe knallen die Eier

Auch Minister halten es mit den Osterbräuchen

  • Lesedauer: 2 Min.

(ddp). Zu Ostern toben heiße Kämpfe im uckermärkischen Örtchen Stolpe. Alle Jahre wieder wird Stolpe an den Feiertagen zum Anlaufpunkt für tausende Einwohner des Landkreises. Der Grund: die traditionellen Eierwettbewerbe. Die so genannten Eiertrudler haben Stolpe als Mekka für sich erkoren.

Die hügelige Landschaft ist wie geschaffen für den Wettkampf, bei dem die Osterenthusiasten ihre bunt bemalten Hühnerprodukte die Stolper Berge und Böschungen hinab-«trudeln» lassen. Es geht darum, die Eier unversehrt bis zum Fuße des Hügels zu bringen. Die entzwei gegangenen hart gekochten Eier werden umgehend verzehrt.

Während sich die einen mit vollen Backen amüsieren, messen sich in unmittelbarer Nähe andere im Nahkampf und knallen die Eier aneinander. Champion wird, wer mit unbeschädigtem Osterei den Kampf übersteht. Ein Brauch, den auch Brandenburgs Bauminister Hartmut Meyer (SPD) schätzen gelernt hat. Der kleinen Tochter zuliebe habe er aber das Ergebnis beeinflusst. «Ich habe ihr immer ein buntes Gips-Ei gegeben».

Auch Agrarminister Wolfgang Birthler (SPD) sind Ostertraditionen nicht fremd. Er kann gar den Reim der Kinder zitieren, die beim so genannten «Stüpen» von Haus zu Haus ziehen und den Hausfrauen so lange mit einer Mairute aufs Hinterteil klopfen, bis sie Naschwerk herausrücken: «Stüp, stüp Osterei, gibst du mir kein Osterei, hau ich dir den Rock entzwei.»

Vom Aussterben bedroht ist hingegen der Osterwasser-Brauch, bei dem Frauen und junge Mädchen noch vor Sonnenaufgang aufbrachen, um Wasser aus nach Osten fließenden Gewässern zu holen. Grund: Dem Wasser sollten Zauberkräfte innewohnen. Die Frauen müssten noch vor Sonnenaufgang wieder zu Hause sein und die ganze Zeit über schweigen sonst verlor das Wasser seine Kraft.

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