Kommunikation à la Monsanto

Haidy Damm über die erneute Ankündigung des US-Saatgutherstellers, sich aus Deutschland zurückzuziehen

  • Lesedauer: 1 Min.

Bereits vor einigen Monaten hatte der US-Biotechnologiekonzern Monsanto verkündet, sich aus dem europäischen Markt zurückzuziehen. In den Reaktionen spiegelte sich nach erster Überraschung überwiegend Skepsis. Jetzt hat die deutsche Geschäftsführerin des Branchenriesen, Ursula Lüttmer-Ouazane, in einem Interview präzisiert: Deutschland wird für den Anbau von Genpflanzen vorübergehend aufgegeben.

Trotz geringen Neuigkeitswerts kann die für die Kommunikation zuständige Monsanto-Managerin ihre eigene Botschaft darin geschickt platzieren: Gentechnik ist eine gute Sache und in Europa über Importe von Lebens- und Futtermitteln schon heute ganz normal. Die Menschen müssen sich nur weiter daran gewöhnen. Tatsächlich zurückgezogen hat das Unternehmen bisher erst die Hälfte seiner Zulassungsanträge auf Aussaat, der Mais Mon810 gehört nicht dazu.

Bei dieser Maislinie geht Monsanto auch von einer baldigen Zulassung als Lebensmittel in Deutschland aus. Zudem hat die EU kürzlich den Import der Monsanto-Marke Smartstax erlaubt, einer mehrfach gentechnisch manipulierten Maissorte. Den Anbau mag der Konzern vorübergehend aufgeben; er bleibt in den Startlöchern und poliert derweil sein Image.

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