Erdogan verärgert Kairo

Ägypten weist türkischen Botschafter aus

  • Lesedauer: 1 Min.
Der Konflikt um die Entmachtung des Präsidenten Mohammed Mursi in Kairo reißt die Gräben zwischen Ägypten und der Türkei weiter auf.

Kairo. Ägyptens Übergangsregierung ließ am Sonnabend den türkischen Botschafter Hüseyin Avni Botsali aus Kairo ausweisen und will den seit Monaten verwaisten Posten des ägyptischen Missionschefs in Ankara vorerst nicht wieder besetzen. Anlass sind Äußerungen des türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan, der »schlimme Massaker« an »friedlichen« Demonstranten in Kairo angeprangert und den vom Militär herbeigeführten Machtwechsel wiederholt als »Staatsstreich« und illegitimen Akt verurteilt hatte, hinter dem Israel stecke.

Erdogans Einlassungen während eines Russlandbesuchs am Donnerstag seien »provokant« gewesen und hätten wegen der »Einmischung in die inneren Angelegenheiten« Ägyptens unmittelbare Folgen, sagte ein Sprecher des Außenministeriums in Kairo. Die Türkei drohte prompt mit »Gegenmaßnahmen«. Premier Erdogan fügte am Sonnabend hinzu, die türkische Staatsführung werde »niemals« andere Regierungen akzeptieren, die »nach einem Putsch an die Macht gelangt« seien. AFP/nd

Wir sind käuflich. Aber nur für unsere Leser*innen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen aufgreifen
→ marginalisierten Stimmen Raum geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten voranbringen

Mit »Freiwillig zahlen« machen Sie mit. Sie tragen dazu bei, dass diese Zeitung eine Zukunft hat. Damit nd.bleibt.