Erdogan verärgert Kairo
Ägypten weist türkischen Botschafter aus
Kairo. Ägyptens Übergangsregierung ließ am Sonnabend den türkischen Botschafter Hüseyin Avni Botsali aus Kairo ausweisen und will den seit Monaten verwaisten Posten des ägyptischen Missionschefs in Ankara vorerst nicht wieder besetzen. Anlass sind Äußerungen des türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan, der »schlimme Massaker« an »friedlichen« Demonstranten in Kairo angeprangert und den vom Militär herbeigeführten Machtwechsel wiederholt als »Staatsstreich« und illegitimen Akt verurteilt hatte, hinter dem Israel stecke.
Erdogans Einlassungen während eines Russlandbesuchs am Donnerstag seien »provokant« gewesen und hätten wegen der »Einmischung in die inneren Angelegenheiten« Ägyptens unmittelbare Folgen, sagte ein Sprecher des Außenministeriums in Kairo. Die Türkei drohte prompt mit »Gegenmaßnahmen«. Premier Erdogan fügte am Sonnabend hinzu, die türkische Staatsführung werde »niemals« andere Regierungen akzeptieren, die »nach einem Putsch an die Macht gelangt« seien. AFP/nd
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Linken, unabhängigen Journalismus stärken!
Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.
Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.