Internet-Pranger in Sachen Tierschutz

Sachsen-Anhalts Grüne wollen mit einer Karte zeigen, wo Schweine oder Hühner nicht artgerecht gehalten werden

  • Lesedauer: 2 Min.
Schweinemastanlagen oder große Hühnerfarmen - die Grünen wollen mit einer eigenen Internetseite nicht artgerechte Tierhaltung im Land an den Pranger stellen. Die CDU verweist auf bestehende Auflagen.

Magdeburg. Die Grünen im Landtag von Sachsen-Anhalt wollen die Massentierhaltung im Land an den Pranger stellen. Geplant sei eine eigene Internetseite mit einer Karte, auf denen Standorte nicht artgerechter Tierhaltung aufgelistet würden, sagte Grünen-Fraktionschefin Claudia Dalbert am Mittwoch nach einer Fraktionsklausur in Magdeburg.

Dalbert kritisierte, die hohe Zahl von Tieren an einem Ort könne nur mit Antibiotika überleben. Dies gefährde aber die Gesundheit der Verbraucher. »Die Unternehmen müssen sich dieser Diskussion stellen.« Es gebe mehr als zwei Hände voll Standorte, an denen in Sachsen-Anhalt Tiere gequält würden. »Unser Job ist es, die Leute nachdenklich zu machen«, meinte die Grünen-Politikerin. Die Internetseite soll noch im ersten Quartal dieses Jahres an den Start gehen. Als Grundlage der Daten werde unter anderem die Antwort der Landesregierung auf eine parlamentarische Anfrage der Fraktion dienen, auf die man noch warte, hieß es. Neben der Größe einer Anlage wolle die Fraktion sich deren Qualität ansehen.

CDU-Fraktionschef André Schröder sagte in einer ersten Reaktion, es gebe bereits strenge Auflagen. Bereits in der vergangenen Wahlperiode seien die Planungsgrundsätze für Betriebe neu geregelt worden. »Da ist in der Vergangenheit schon viel passiert.« Es gebe zudem strenge Hygienevorschriften, die große Betriebe notwendig machen könnten, sagte Schröder.

In Sachsen-Anhalt hatte es in den vergangenen Jahren wiederholt Proteste von Anwohnern gegen geplante Großanlagen gegeben. dpa/nd

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