Linke Solidarität

Johanna Treblin über Blockupy

  • Lesedauer: 1 Min.

Einen Tag nachdem die Polizei rund 1000 Blockupy-Demonstranten am 1. Juni 2013 in Frankfurt am Main eingekesselt und bis zu zehn Stunden festgehalten hatte, gab die Polizeiführung intern eine Fehleinschätzung der Situation zu. Sie habe den Solidarisierungseffekt verkannt, für den linke Gruppe bekannt seien: Die übrigen 9000 Demonstranten zogen nicht etwa auf der alternativen Demo-Route weiter, sondern standen den eingekesselten Genossen bei.

Der »Solidarisierungseffekt« beschränkte sich nicht auf »linke Gruppen« und nicht auf den 1. Juni. Die bürgerliche und Boulevard-Presse von »FAZ« bis »Bild« und selbst die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa kritisierten das Vorgehen der Polizei. Eine Woche nach der verhinderten Demo zogen mit Schätzungen bis zu 20 000 sogar mehr Menschen durch Frankfurt als am 1. Juni. »Gegen Willkür, Gewalt und die Einschränkung der demokratischen Grundrechte« riefen auch Gewerkschaften zur Teilnahme auf.

Solidarität haben bei den Blockupy-Aktionstagen 2012 die Teilnehmer auch mit anderen Kämpfen gezeigt: Mit einer Blockade des Rhein-Main-Flughafens unterstützten sie die Proteste von Flüchtlingen gegen Abschiebungen. Auch bei den kommenden Aktionstagen im Mai soll es wieder Soli-Aktionen für Flüchtlinge geben. Und wenn es gelingt, die Kampagne »Blockupy goes Arbeitskampf« fortzuführen, wird Blockupy womöglich eines seiner wichtigsten Ziele erreichen: mehr zu sein als lediglich ein weiteres alljährliches Protestevent.

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal