Hessens Grüne versprechen Lärmpause
Streit um Flughafenpolitik der neuen Regierung
Wiesbaden. Hessens Verkehrsminister Tarek Al-Wazir (Grüne) will innerhalb des nächsten Jahres längere nächtliche Lärmpausen am Frankfurter Flughafen umsetzen. »Die Menschen im Nahbereich des Frankfurter Flughafens haben einen Anspruch darauf, so schnell wie möglich entlastet zu werden«, sagte der Minister am Mittwoch im Wiesbadener Landtag. Er werde alle Betroffenen miteinbeziehen. »Es wird keine einsame Entscheidung der Landesregierung geben.« Die schwarz-grüne Koalition will über das Nachtflugverbot von 23 bis 5 Uhr hinaus Lärmpausen schaffen, indem die Startbahnen wechselnd genutzt werden.
Kritik an den Plänen kam von der Opposition. Der SPD-Abgeordnete Marius Weiß warf Al-Wazir vor, keine klaren Ziele zu formulieren und die vom Fluglärm betroffenen Anwohner so nur zu verunsichern. Weiß forderte einen verlässlichen Lärmpausen-Kalender.
»Die angedachten Lärmpausen sind nur ein weiteres Placebo, die wirksamen Schallschutz simulieren sollen«, kritisierte die LINKEN-Fraktionschefin Janine Wissler. Den Lärm vermeintlich besser zu verteilen, senke nicht die Gesamtbelastung.
FDP-Fraktionschef Florian Rentsch forderte die hessische Landesregierung auf, die Wettbewerbsfähigkeit des Flughafens zu stärken. dpa/nd
Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln
Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.