Werbung

Facebook-Gründer empört sich bei Obama

Geheimdienst soll Konzerntechnik verwendet haben

  • John Dyer, Boston
  • Lesedauer: 2 Min.
Facebook-Chef Zuckerberg beschwert sich bei US-Präsident Obama wegen neuer Enthüllungen über Regierungsspionage. Auch andere Konzerne wollen der Überwachung ein Ende setzen.

Mark Zuckerberg, Gründer von Facebook, hat genug: In einem Telefonat beschwerte er sich bei US-Präsident Barack Obama über das Überwachungsprogramm der Regierung. Das Gespräch fand bereits am Mittwoch statt, kurz nachdem es neue Enthüllungen über das Vorgehen der National Security Agency (NSA) gegeben hatte. Demnach setzt diese Server ein, die Facebook imitieren, um Computer auszuspähen.

»Die US-Regierung sollte ein Verfechter des Internets sein und keine Bedrohung«, schrieb Zuckerberg auf Facebook. »Wenn unsere Techniker unermüdlich daran arbeiten, die Sicherheit zu verbessern, denken wir, wir tun das, um Euch vor Kriminellen zu schützen, nicht vor unserer Regierung.«

Bereits zuvor hatten Facebook und andere Unternehmen wie Apple, Google und Microsoft in offiziellen Anfragen und Beschwerden vor Gericht ihren Ärger darüber ausgedrückt, dass die NSA Konzerntechnologie nutzt. Laut Medienberichten vom Mittwoch verschlüsselt Google eine wachsende Anzahl an Suchoperationen. So sollen Ausspähbemühungen durchkreuzt werden.

Die NSA wies die Vorwürfe zurück: Man nutze die eigenen technische Möglichkeiten nur, »um gesetzliche und angemessene Geheimdienstoperationen im Ausland durchzuführen«, die »in Einklang mit den Behörden stehen«. Berichte über willkürliche Computerinstrumentalisierungen seien falsch.

Die Enthüllungen stammen vom Nachrichtenportal »The Intercept«, das sich auf Dokumente von Whistleblower Edward Snowden beruft. »The Intercept« berichtet, die NSA-Server warteten darauf, dass sich eine Zielperson bei Facebook anmelde. Dann übernähmen sie die Rolle von Facebook und übermittelten Software, mit der Mikrofon und Kamera des Computers der Zielperson zur Überwachung genutzt werden könnten.

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal