»Kein Krieg«: Zehntausende in Moskau auf der Straße

Massenprotest gegen Putins Kurs in der Krim-Krise / Auch Tausende Kreml-Anhänger demonstrieren

  • Lesedauer: 2 Min.

Moskau. Mit einer der größten Demonstrationen seit Monaten haben am Samstag nach Veranstalterangaben mehr als 50.000 Menschen gegen den Kurs der Regierung in der Krim-Frage und gegen einen drohenden Krieg protestiert. Beobachter sprachen von etwa 30.000 Teilnehmern, die Polizei gab deren zahl lediglich mit 3.000 an.

»Kein Krieg«, »Hände weg von der Ukraine!« und »Schluss damit, Schande über Russland zu bringen!« war auf Transparenten zu lesen. In Berichten wurde eine ältere Demonstrantin mit den Worten zitiert: »Die Krim gehört zur Ukraine, selbst wenn die Mehrheit dort Russen sind. Sie müssen ihre Probleme mit dem Staat selbst lösen, Russland hat da nichts zu suchen. Das ist ein Krieg, eine Besetzung, das ist für einen zivilisierten Staat nicht akzeptabel.«

Unter den Demonstranten waren auch prominente Putin-Kritiker wie der frühere Vize-Regierungschef Boris Nemzow und die Aktivistinnen der Punkband Pussy Riot. Präsident Putin hatte Kriegspläne zwar bestritten, aber immer wieder auf die Möglichkeit eines Militäreinsatzes in der Ukraine zum Schutz russischer Bürger hingewiesen.

Zeitgleich bekundeten mehrere tausend Menschen ihre Unterstützung für die Politik von Präsident Wladimier Putin. Sie demonstrierten in der Nähe des Kreml. Die Menschen demonstrierten für einen Anschluss der Schwarzmeerhalbinsel Krim an Russland. An diesem Sonntag entscheidet die Krim-Bevölkerung bei einem Referendum darüber. dpa/nd

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal