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Schulterschluss auf Zeit

Olaf Standke über den EU-USA-Gipfel in Brüssel

  • Olaf Standke
  • Lesedauer: 1 Min.

»Fuck the EU« - ob den Brüsseler Granden diese Schmähung der Europaberaterin Obamas beim gestrigen EU-USA-Gipfel noch in den Ohren geklungen hat? Sie machten nicht den Eindruck. Alle scheinen sich wieder lieb zu haben. Es gab Zeiten, da hat der amtierende US-Präsident diesen Gipfel noch mit demonstrativer Abwesenheit düpiert oder schlicht als fad befunden. Und vor einigen Wochen dürfte Victoria Nuland mit ihrer EU-Beleidigung nur ausgesprochen haben, was viele Entscheidungsträger in Washington dachten. Selbst beste Freunde waren in grenzenloser Supermachtarroganz nicht vor Lauschangriffen sicher.

Doch Wladimir Putins Coup auf der Krim hat auch die transatlantische Welt verändert. Schulterschluss ist angesagt. So signalisierten Obama, Barroso und van Rompuy am Mittwoch das Ende der Vertrauenskrise. Niemand könne einen Keil zwischen zwischen die USA und die EU treiben - zumindest gilt das, bis angedrohte neuen Sanktionen gegen Russland konkret werden müssen. Oder bis es beim jetzt in Brüssel wieder heftig beschworenen Freihandelsabkommen ums Kleingedruckte geht. Die, so Barack Obama, »berechtigten« Fragen der Öffentlichkeit zum Umwelt- und Verbraucherschutz hat er bei diesem Gipfel jedenfalls lediglich mit wolkigen Absichtserklärungen beantwortet.

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