Venezuela: Maduro will mit Regierungsgegnern verhandeln

Präsident nach Unasur-Vermittlung: Für Frieden und Demokratie / Opposition MUD fordert Amnestie und Wahrheitskommission

  • Lesedauer: 2 Min.

Caracas. Nach fast zwei Monaten erbitterter Auseinandersetzungen bewegen sich die verfeindeten Lager in Venezuela zögerlich aufeinander zu. Präsident Nicolás Maduro stimmte am Montag Gesprächen mit den Regierungsgegnern zu. »Ich bin zu einem Treffen mit der Opposition bereit«, sagte der Staatschef nach Gesprächen mit einer Vermittlungsdelegation des Staatenbündnisses Unasur. »Für den Frieden, die Demokratie und Venezuela.« Die gemäßigte Oppositionsbewegung MUD stellte allerdings Bedingungen für Verhandlungen mit der Regierung. Es müsse eine Amnestie für die während der jüngsten Proteste Festgenommenen erlassen und eine Wahrheitskommission gegründet werden, hieß es in einer Mitteilung. Außerdem forderte MUD eine Entwaffnung der regierungsnahen Paramilitärs und die Benennung eines unabhängigen Vermittlers.

»Es würde von fehlendem Respekt vor dem tapferen Volk zeugen, wenn wir einen Dialog führen, während Studenten festgehalten und gefoltert werden«, sagte der oppositionelle Bürgermeister der Hauptstadt Caracas, Antonio Ledezma. Die Außenminister von acht südamerikanischen Staaten hatten sich zuvor zu Vermittlungsgesprächen mit Maduro getroffen. Es war der zweite Versuch von Unasur, den seit Mitte Februar andauernden Konflikt in dem Land beizulegen. Bei Auseinandersetzungen zwischen Regierungsanhängern, Oppositionellen und Sicherheitskräften kamen bislang rund 40 Menschen ums Leben, über 600 weitere wurden verletzt. Der Protest der Opposition richtet sich vor allem gegen die schlechte Wirtschaftssituation im Land und den zunehmend autoritären Regierungsstil Maduros. Die Regierung wertet die meisten Demonstrationen hingegen als Putschversuch. dpa/nd

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal