Später Dialog

Klaus Joachim Herrmann über die Verhandlungsbereitschaft zur Ukraine

  • Klaus Joachim Herrmann
  • Lesedauer: 1 Min.

In der Ukraine hat sich ein Landesteil der EU anempfohlen, ein anderer bevorzugt russische Obhut. Doch wer in Kiew mit der Macht der Straße die Macht im Staate und die Richtungskompetenz holte, schimpft seine Nachahmer in den Regionen nun Separatisten, Terroristen und Kriminelle. Die Logik der Eskalation kann mit dem Einsatz von Anti-Terror-Einheiten oder gar einer von faschistoiden Kampftrupps durchseuchten »Nationalgarde« inzwischen direkt in den Bürgerkrieg führen.

Doch wird der Kampf wie einst im Kalten Krieg letztlich ausgefochten zwischen jenen beiden Mächten, die sich als einzige zuverlässig gegenseitig auf dreifache Art atomar vernichten können. Sie wollen Einfluss ausweiten oder sichern, geostrategische Interessen durchsetzen oder wahren, keinesfalls aber unmittelbar aufeinander treffen.

EU und NATO dringen forsch in postsowjetische Räume vor. Russland will sie daran hindern. Die Ukraine wurde zur Arena. Darin sind immer mehr Mittel recht. Gern beschuldigt man den Widersacher dessen, was man selbst tut. Nun wollen Washington und Moskau mal wieder miteinander, aber auch mit der EU und der Ukraine über deren Zukunft reden. Allzu lange wurde Moskau genau solch ein Dialog verweigert - dabei hätte es ihn vor dem ganzen Schlamassel geben sollen.

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