Blockade in Washington

Olaf Standke über die stockende Reform des Internationalen Währungsfonds

  • Olaf Standke
  • Lesedauer: 1 Min.

Eigentlich sieht der Internationale Währungsfonds die Weltwirtschaft weiter auf Erholungskurs, doch liegen auch erhebliche Schatten über der Frühjahrstagung von IWF und Weltbank. Schließlich werden weltweit nach wie vor mehr als 200 Millionen Arbeitslose gezählt. Die niedrige Inflation in der Eurozone macht ebenso Sorgen wie die Ukraine-Krise. Und dann sind da die hausgemachten Probleme: Noch immer kämen die Reform des Stimmengewichts im Fonds und seine Kapitalaufstockung nicht voran, klagte jetzt IWF-Chefin Christine Lagarde in Washington.

Nach einer Verdoppelung des IWF-Stammkapitals würden Stimmrechte von den westlichen Industrieländern auf große Schwellenländer wie China, Indien oder Brasilien übergehen - entsprechend ihrer gewachsenen wirtschaftlichen Bedeutung, die sich zudem besser in der Besetzung des IWF-Exekutivdirektoriums widerspiegeln müsse. Vor über drei Jahren beschlossen, sollten die Maßnahmen schon seit Herbst 2012 greifen. Doch der Kongress in Washington legt sich quer. Die USA als größter IWF-Anteilseigner dominieren den Fonds und setzen mit seinen Krediten und Sparauflagen neben dem Einfluss der Finanzindustrie auch eigene geostrategische Interessen durch. Und daran will vor allem die republikanische Mehrheit im Repräsentantenhaus nicht rütteln lassen und verweigert weiter die Ratifizierung der Beschlüsse.

Wir sind käuflich. Aber nur für unsere Leser*innen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen aufgreifen
→ marginalisierten Stimmen Raum geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten voranbringen

Mit »Freiwillig zahlen« machen Sie mit. Sie tragen dazu bei, dass diese Zeitung eine Zukunft hat. Damit nd.bleibt.