Unbefristeter Streik an Raststätten
Gewerkschaft will höhere Löhne für alle
Am Osterwochenende haben Beschäftigte des Gastronomiekonzerns Autogrill Deutschland an Autobahnraststätten in Thüringen und Bayern die Arbeit niedergelegt. Sie folgten einem Aufruf der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG). Der Konflikt schwelt seit Monaten. Nach fünf Verhandlungsrunden und etlichen Warnstreiks gebe es keine Einigung über die Einkommen sowie Regelungen zu Urlaub oder Arbeitszeit, meldete die NGG. Autogrill biete für die unterste Lohngruppe 8,50 Euro an. »Viele haben jedoch bereits jetzt höhere Löhne und würden daher leer ausgehen«. Ein Ende des Streiks sei nur vorstellbar, wenn »am Ende alle Beschäftigten tarifvertraglich mehr Lohn, bessere Arbeitsbedingungen und Zuschläge für Sonntags-, Feiertags- oder Nachtarbeit erhalten«, so NGG-Sekretärin Monika Leichtenberger. Anfang April hatten über 98 Prozent der betroffenen NGG-Mitglieder für einen unbefristeten Streik gestimmt.
Einen Schwerpunkt des Ausstands bildeten die Raststätten Eisenach und Hörselgau an der A4. »Die Beschäftigten stehen voll hinter dem Streik. Der Zusammenhalt wächst und mit jedem neuen Streiktag werden neue kreative Ideen umgesetzt«, so Leichtenberger. Die meisten Reisenden hätten Verständnis für die Forderungen gezeigt und auf den Einkauf von Proviant verzichtet. Vertreter von Gewerkschaften und Linkspartei zeigten sich solidarisch. Der italienische Konzern Autogrill gehört mehrheitlich der Unternehmerfamilie Benetton und hat Pachtverträge an 36 Raststätten, Flughäfen und Autohöfen. hgö
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