Verbesserte Terrorabwehr im Atomlager

In Grundremmigen soll eine Schutzwand vor Anschlägen schützen

  • Lesedauer: 2 Min.

Gundremmingen. Das Atomzwischenlager beim Kernkraftwerk Gundremmingen wird als erstes in Deutschland mit einer Mauer zusätzlich gegen Terroranschläge geschützt. Der Bau habe begonnen, sagte ein Sprecher des Kraftwerks und bestätigte einen Bericht der »Süddeutschen Zeitung«. Nach Angaben des Bundesamts für Strahlenschutz in Salzgitter hatte Gundremmingen im Januar als erstes Zwischenlager in Deutschland die atomrechtliche Genehmigung erhalten. Für die anderen Lager liefen die Anträge noch.

In Gundremmingen soll rund um das 2006 in Betrieb genommene Lager eine Wand errichtet werden. Das Stahlbetonbauwerk wird zehn Meter hoch und mindestens 85 Zentimeter dick sein. Ähnliche Mauern sind auch an den beiden anderen bayerischen Atomstandorten Isar bei Landshut und Grafenrheinfeld geplant.

Bund und Länder hatten bereits Anfang 2012 entschieden, den »Schutz gegen Störmaßnahmen oder sonstige Einwirkungen Dritter« bei den zwölf Zwischenlagern zu verbessern. Hauptsächlich geht es dabei um Terrorangriffe. Allerdings ist nicht in allen Fällen der Bau von zusätzlichen Schutzwänden vorgesehen.

Damals erklärte das Bundesumweltministerium, dass noch 2012 mit dem Baubeginn zu rechnen sei. Doch die Genehmigungsverfahren zogen sich in die Länge.

Gundremmingen ist mit 192 genehmigten Stellplätzen für Brennelementebehälter das größte AKW-Zwischenlager in der Bundesrepublik. Bis Ende 2013 waren 41 Behälter eingelagert. Die Lager sind für einen Zeitraum von 40 Jahren konzipiert; noch ist kein Endlager für Strahlenmüll in Sicht. dpa/nd

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