Appell der Linken-Spitze für Waffenstillstand

Kipping und Riexinger fordern alle Seiten im Ukraine-Konflikt zu Stopp der Gewalt auf / Auch OSZE verlangt Waffenruhe / Bundestag debattiert am Mittwoch über die Krise

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Der Ukraine-Konflikt beschäftigt am Mittwochnachmittag auch das Plenum des Bundestags. In einer Aktuellen Stunde auf Antrag der Regierungsfraktionen soll am Nachmittag über die Lage in dem osteuropäischen Land debattiert werden. Dort hatte es auch am Dienstag weiter Kämpfe zwischen Truppen der Übergangsregeirung in Kiew und Kräften gegeben, die mehr Unabhängigkeit fordern. Vor dem Hintergrund der Eskalation haben sich die Linken-Vorsitzenden Katja Kipping und Bernd Riexinger mit einem Appell für einen Waffenstillstand zu Wort gemeldet. »In der Ukraine tobt ein militärischer Konflikt, der jeden Tag neue Opfer kostet. Die Eskalation des Konflikts hat ein Tempo erreicht, das unverzügliches Handeln erfordert«, so die beiden Linkenpolitiker am Dienstag. »Ein Bürgerkrieg hat begonnen, ein Flächenbrand droht, der europäische Frieden ist in Gefahr.«

Angesichts dieser Lage könne es »jetzt nur eine Parole geben: Stoppt die Gewalt«, schreiben Kipping und Riexingerf in ihrem Aufruf. Der Westen und Russland hätten »der Ukraine von außen eine Entscheidung aufgezwungen, die das Land zerreißen musste. Beide Seiten haben daran mitgewirkt, ethnische und politische Konflikte in der Ukraine zu schüren, und haben gewalttätige Gruppen ermuntert«, so die Kritik der Linken-Spitze. Was die Ukraine jetzt »als erstes braucht«, heißt es in dem Appell weiter, sei »ein international vermittelter Waffenstillstand. Wladimir Putin und Barack Obama sollten der Welt ihren Willen zum Frieden zeigen und endlich direkt einen Ausweg aus der Gewalt sondieren«. Kipping und Riexinger forderten sofortige Gespräche unter Vermittlung der UNO, den Stopp der Militäraktion der ukrainischen Übergangsregierung sowie Anstrengungen der russischen Regierung, »um ein Ende der Gewalt im Osten und Süden der Ukraine zu bewirken«.

Auch die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) hat in der Ukraine eine Waffenruhe zur Abhaltung der geplanten Präsidentenwahl gefordert. Dies sei für die Wahl erforderlich, sagte OSZE-Präsident Didier Burkhalter am Dienstag am Flughafen in Wien vor der Abreise nach Russland. Burkhalter will am Mittwoch in Moskau mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin über die Krise in der Ukraine beraten. Die Präsidentenwahl in der Ukraine ist für den 25. Mai geplant. Die Rolle der OSZE wird von Moskau weitgehend positiv gesehen, da in der Organisation das Konsensprinzip herrscht und ihr neben Russland auch die früheren Sowjetrepubliken angehören. nd/mit Agenturen

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal